Finanzen

Keine Bankkredite: Unternehmen beschaffen sich Geld am Anleihenmarkt

Lesezeit: 1 min
13.02.2013 12:12
Die Unternehmen der Eurozone nehmen immer weniger Kredite bei den Banken auf. Stattdessen geben sie deutlich mehr Anleihen aus. Ende 2012 lag die Höhe der ausstehenden Unternehmens-Anleihen um 14 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor.
Keine Bankkredite: Unternehmen beschaffen sich Geld am Anleihenmarkt

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Unternehmen in der Eurozone nehmen weniger Kredite bei den angeschlagenen Banken auf. Die Banken bunkern ihre Finanzmittel und haben ihre Kreditanforderungen in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Aus diesem Grund setzen die europäischen Unternehmen nun vermehrt auf die Emission eigener Anleihen. Die Höhe der ausstehenden Schuldpapiere lag im Dezember mit 990 Milliarden Euro um 14 Prozent höher als im Vorjahresmonat, so die EZB. Das ist der höchste Anstieg seit Mai 2010.

Die Schnelligkeit, mit der die Unternehmen der Eurozone Anleihen ausgeben, steht im Gegensatz zu dem Einbruch der Kredite, die Banken an die europäische Unternehmen verliehen haben. Ende 2012 standen Unternehmen bei den Banken mit 4,5 Billionen Euro in der Kreide. Dies ist ein Rückgang um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, so die EZB. Die Politik des EZB-Chefs Draghis, mittels Geldschwemme die Banken zur Kreditvergabe zu bewegen, ist fehlgeschlagen (mehr hier).

Es gibt eine große Nachfrage nach Unternehmensanleihen von Seiten der Investoren, wodurch die von den Unternehmen zu zahlenden Zinsen so tief sind wie nie zuvor. Trotzdem erzielen die Investoren mit den Unternehmensanleihen derzeit deutlich höhere Renditen als mit dem Kauf von Staatsanleihen - was wiederum die Attraktivität der Unternehmensanleihen steigert. Für die größte Unternehmensanleihe im Dezember war Telecom Italia verantwortlich. Das Unternehmen gab eine Anleihe in Höhe von einer Milliarde Euro zu einem Zinssatz von nur 4 Prozent aus – der niedrigste Zins, den das Unternehmen je auf dem Anleihenmarkt zahlen musste, berichtet die FT.

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...