Finanzen

Griechenland geht mit Anleihe an den Kapitalmarkt

Lesezeit: 1 min
08.02.2018 11:31
Griechenland will mit einer neuen Anleihe etwa 3 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen.
Griechenland geht mit Anleihe an den Kapitalmarkt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Zum zweiten Mal seit ihrem Start im Januar 2015 testet Griechenlands Regierung die Rückkehr an den globalen Kapitalmarkt. Für eine siebenjährige Staats-Anleihe sei das Orderbuch geöffnet, sagte ein hoher Beamter des Athener Finanzministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei mindestens drei Milliarden Euro neue Schulden aufzunehmen, hieß es. Wie die griechische Finanzpresse unter Berufung auf Kreise der Schuldenagentur berichtete, wird mit einer Rendite um die 3,75 Prozent gerechnet.

Wenige Stunden nach Öffnung des Orderbuchs war die Anleihe bereits zweifach überzeichnet. Aufgrund der starken Nachfrage sank die Rendite der Papiere auf 3,5 Prozent, wie der Finanzblog Zerohedge berichtet.

Der Testlauf sollte ursprünglich am Dienstag stattfinden. Wegen der Turbulenzen in den Börsen weltweit musste er auf Donnerstag aufgeschoben werden, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums weiter.

Athen will ein Geld-Polster von etwa 18 Milliarden Euro für die erhoffte dauerhafte Rückkehr Griechenlands an die Kapitalmärkte anlegen. Diese ist nach dem Ende des laufenden Hilfsprogramms Ende August 2018 angepeilt. Griechenland ist seit 2010 nicht mehr in der Lage gewesen, selbstständig zu auskömmlichen Konditionen Geld am Kapitalmarkt zu leihen; seither wurden drei internationale Kredit-Programme aufgelegt.

Athen war im Juli 2017 ein erster Testlauf für die angestrebte Rückkehr an den Kapitalmarkt gelungen. Damals hatte das Finanzministerium mit Anleihen insgesamt drei Milliarden Euro Schulden bei einer Laufzeit von fünf Jahren eingesammelt. Der Zinssatz betrug damals effektiv 4,625 Prozent. Das ist viel verglichen mit den Zinskonditionen von solventen Staaten, aber relativ wenig für griechische Verhältnisse.

Griechische Anleihen werden von den großen US-amerikanischen Ratingagenturen mit der Note „B“ oder schlechter bewertet, haben also Ramsch-Status. Zahlreiche Investoren hätten sich nun von der relativ hohen Rendite von 3,5 Prozent anlocken lassen, sagte ein Hedgefonds-Manager, der seinen Namen nicht nennen wollte. „Griechenland hat zwar Fortschritte gemacht, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand nun investiert im Glauben, dass die Probleme langfristig gelöst sind.“ Viele Anleger seien in dem niedrigen Zinsumfeld einfach nur auf der Suche nach einer höheren Rendite und spekulierten auf schnelle Gewinne.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...