Politik

USA wollen EU von Friedens-Gesprächen über Syrien ausschließen

Lesezeit: 1 min
02.10.2015 01:20
Die US-Regierung hat europäische Vorschläge für eine multilaterale Friedenskonferenz für Syrien torpediert: Washington ist grundsätzlich für Friedensgespräche – aber ohne die EU am Tisch. Die EU trägt die Hauptlast der Vertreibungen aus Syrien. Doch die EU hat es sich offenbar auch mit Russland verscherzt.
USA wollen EU von Friedens-Gesprächen über Syrien ausschließen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Am Rande der UN-Vollversammlung ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen europäischen Diplomaten und ihren US-Kollegen gekommen: Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte vorgeschlagen, ein Format zu Syrien einzurichten, das demjenigen über die iranischen Atomwaffen entspricht. Großbritannien, Frankreich und Deutschland hätten sich dafür stark gemacht, gemeinsam mit den USA, China, Russland und dem Iran abzuhalten.

Offenbar hat die Idee, den Iran nicht als Kontrahent, sondern als Partner einzubeziehen, den Unmut der Amerikaner erregt: Wie die Times of Israel unter Berufung auf Associated Press berichtet, hätte die Amerikaner gesagt, ein solches Format sei sinnvoll – aber ohne die EU am Tisch. Die Verhandlungen mit dem Iran waren von den drei EU-Staaten ausgegangen. Die Amerikaner hatten sich im Jahr 2006 geweigert, mit dem Iran an einem Tisch zu sitzen. Erst drei Jahre später lenkte Washington ein und nahm an den Gesprächen teil, die schließlich zu einer Einigung geführt haben.

Die USA wollen bei der Konferenz nur die Russen, den Iran, Saudi-Arabien und die Türkei sehen.

Die EU scheint sich es sich mit ihrer bedingungslosen Gefolgschaft der US-Außenpolitik mit den Russen verscherzt zu haben – zumindest vorläufig: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, er halte die Teilnahme der USA, Russlands, Chinas, Saudi-Arabiens, der Türkei, Katars, Ägypten, des Iran und Jordaniens für sinnvoll.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...