Finanzen

Händler: Können Preis bei zweijährigen Italo-Bonds nicht mehr bestimmen

Lesezeit: 1 min
29.05.2018 13:43
Händler verlieren wegen der hohen Volatilität den Überblick bei kurzfristigen Schuldtiteln Italiens.
Händler: Können Preis bei zweijährigen Italo-Bonds nicht mehr bestimmen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Die Furcht vor einer Eurokrise 2.0 brockt einigen italienischen Staatsanleihen den größten Ausverkauf seit einem Vierteljahrhundert ein. Dies trieb die Rendite der zweijährigen Titel am Dienstag knapp zwei Prozentpunkte in die Höhe auf 2,731 Prozent, den höchsten Stand seit fünf Jahren. Damit steuerten die Papiere auf das größte Renditeplus seit 1992 zu.

Die Kursausschläge seien so hoch, dass es für Broker schwierig werde, realistische Preise zu ermitteln, sagte Anlagestratege Antoine Bouvet von der Investmentbank Mizhuo. Sein Kollege Martin Van Vliet von der ING Bank wertete den Renditeanstieg als Zeichen für die Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone.

Auch bei den länger laufenden italienischen Anleihen zogen die Renditen kräftig an. Die zehnjährigen Italo-Bonds rentierten mit 3,388 Prozent so hoch wie zuletzt vier Jahren. Der Renditeabstand zu den vergleichbaren Bundespapieren war zeitweise sogar so groß wie zuletzt vor mehr als fünf Jahren.

Nach der gescheiterten Regierungsbildung durch die Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega steuert Italien auf Neuwahlen zu. Die Wahl könnte sich zu einem Referendum über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone entwickeln und die beiden euroskeptischen Parteien gestärkt aus ihr hervorgehen. Vor diesem Hintergrund schaltete sich Italiens Notenbankchef Ignazio Visco mit einer Brandrede ins Geschehen ein und sagte, das Land sei "nur wenige kleine Schritte" von der schwerwiegenden Gefahr entfernt, Vertrauen zu verspielen.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...