Gemischtes

EU-Staaten stoppen VW-Funkstandard für autonomes Fahren

Lesezeit: 1 min
04.07.2019 13:58
Die Mehrheit der EU-Staaten lehnt die von Volkswagen und Toyota favorisierte Funktechnologie für autonomes Fahren ab.
EU-Staaten stoppen VW-Funkstandard für autonomes Fahren
Das Auto der Zukunft fährt autonom. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die EU-Mitgliedsländer stoppen einen von Volkswagen und Toyota favorisierten neuen Funkstandard für das autonome Fahren in der EU. Der geplante Funkstandard sei mit einer qualifizierten Mehrheit von 21 Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, abgelehnt worden, sagten zwei EU-Vertreter am Donnerstag in Brüssel.

Damit steigen die Chancen der alternativ vorgeschlagenen Weiterentwicklung der künftigen Mobilfunktechnologie 5G. Letztere wird von BMW, Daimler und der Deutschen Telekom favorisiert. Formal müssen nach den EU-Botschaftern noch die Minister der Mitgliedsländer zustimmen, was auf einem Treffen nächste Woche geschehen könnte.

Nach Aussagen eines der EU-Vertreter war nicht nur die Unentschiedenheit der Autohersteller in den Mitgliedsstaaten entscheidend für das Veto, sondern auch der juristische Weg eines delegierten Rechtsaktes, mit dem die Kommission die Standardisierung anschieben wollte. Damit geht der Fall wieder zurück an die EU-Kommission.

Der Funkstandard wird bestimmen, wie selbstfahrende Autos künftig miteinander Daten austauschen. Bordcomputer sollen so registrieren, dass der Wagen davor bremst. Zusätzlich sollen die Autos mit Funkeinrichtungen am Straßenrand kommunizieren.

Die EU-Kommission schlug im November vor, bei autonomen Fahrzeugen in Europa auf den neuen Wlan-Standard "ITS-G5" zu setzen. Vorteil sei, dass die Technologie ausgereift und bald verfügbar sei, hiefß es. Neben Volkswagen und Toyota favorisiert auch Renault den Ansatz. Im April hatte sich das EU-Parlament hinter den VW-Vorstoß gestellt.

Befürworter der 5G-Weiterentwicklung "C-V2X" hingegen warnen vor einer technischen Sackgasse, in die Europa mit der Weichenstellung auf Wlan steuert. BMW-Chef Harald Krüger und sein Telekom-Amtskollege Tim Höttges argumentierten, 5G sei die bessere Lösung, da China und die USA dahinter stünden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...