Bei einer Rede in Aachen skizzierte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble seinen Ansatz zur Lösung der Euro-Krise. Schäuble plädierte für ein stärker geeintes Europa. Er forderte eine noch stärkere Integration innerhalb Europas mit einer gemeinsamen Finanzpolitik und einer zentralen Regierung.
Schäuble wünscht sich, die EU-Kommission solle wie eine Regierung für die Europäische Union werden. Außerdem sollte es nach Schäubles Vorstellung auch einen europäischen Präsidenten geben, der von allen Europäern direkt gewählt wird.
In Bezug auf Griechenland sagte Schäuble in Aachen, es gehöre unumstritten zu Europa. Doch ob es auch in der Eurozone sein müsse, sei fraglich. Weil eine gemeinsame Währung enormen Druck verursachen würde, könnte die Währungsunion schon bald auf die Länder mit der größten Wettbewerbsfähigkeit beschränkt werden.
Schäuble gilt in der Bundesregierung als stärkster Verfechter eines geeinten Europa. Er möchte Nachfolger von Jean Claude Juncker als Chef der Eurogruppe werden, um seine Vorstellungen auch auf europäischer Ebene einbringen zu können.