Finanzen

Bunds als Zuflucht: Kapitalflucht nach Deutschland hält an

Lesezeit: 1 min
23.05.2012 12:55
Deutsche 2-Jahres-Anleihen erzielten am Mittwoch den niedrigsten Zinssatz für diese Papiere überhaupt. Und das, obwohl es nicht wie üblich einen Coupon für die Bonds gab. Der Drang der Investoren in sichere Häfen ist so groß, dass die Käufer der Anleihen reale Verluste in Kauf nehmen.

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Angesichts eines drohenden Austritts Griechenlands aus dem Euro und der zunehmenden Ansteckungsgefahr für Länder wie Spanien, Italien und Portugal nimmt die Zuflucht der Anleger in vermeintlich sichere Häfen wie deutsche Anleihen weiter zu. Aus diesem Grund wurden Am Mittwoch zum ersten Mal zweijährige Anleihen ohne Coupon ausgegeben. So genannte Zero-Bonds, auf die null Prozent Zinsen gezahlt werden. Dies sollte die befürchtete große Nachfrage dämpfen.

Aber die Anleihen konnten die Investoren dennoch nicht abschrecken. Die Anleihen im Wert von 4,555 Milliarden Euro wurden zu einer Rendite von nur 0,07 Prozent pro Jahr verkauft. Das ist die niedrigste Rendite dieser Art – zuvor lag sie bei 0,14 Prozent. Also fast geschenktes Geld für den Staat. „Es war eine starke Auktion, mit einigen Überbietungen, was bei deutschen Auktionen nicht immer der Fall ist“, sagt Peter Chatwell von Crédit Agricole. „Es gab also etliche Investoren, die trotz einer fast ‘Null-Ausbeute‘ einen Wert in der Anleihen sahen“. Mit Blick auf die Inflationsrate von rund 2,6 Prozent verlieren die Anleger sogar reales Geld.


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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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