Angesichts der kommenden Neuwahlen in Griechenland am 17. Juni und der steigenden Möglichkeit, dass das Land die gemeinsame Währung verlassen könnte, meldete sich noch einmal der ehemalige griechische Premier, Lucas Papademos, zu Wort. Ein Ausstieg würde das Land in einen „Strudel der Selbstzerstörung“ stürzen, warnte er bei der Frühjahrstagung des Internationalen Bankenverbandes. Es hätte „tiefgreifende, negative Auswirkungen“.
„Die gesamtwirtschaftlichen Folgen eines griechischen Austritts wäre fatal“, so Lucas Papademos, „oder, um es mit einem griechischen Wort auszudrücken: katastrophal“. Die Inflation werde vielleicht einen zweistelligen Bereich, bis zu 50 Prozent, erreichen, was eine Lohn-Preis-Spirale auslösen könnte. Zudem könnte das BIP noch einmal um 20 Prozent fallen, die Zugänge zu den Finanzmärkten würden schwieriger werden und die Banken unter zusätzlichen Stress geraten. Trotz einer „vorübergehenden Linderung der monetären Finanzierung“ würde die griechische Regierung auf längere Sicht die „Haushaltskonsolidierung vor noch größere Herausforderungen“ gestellt werden.