Österreich muss weiter Geld in seine verstaatlichten Banken investieren. Der Staat hat bisher bereits mehr als acht Milliarden Euro für die Verstaatlichung von Banken ausgegeben. Nun benötigt die Hypo Alpe Adria noch einmal mindestens zwei Milliarden Euro. Der zusätzliche Kapitalbedarf der Kärntner Bank könnte sich allerdings auf bis zu fünf Milliarden Euro ausweiten. Auch die KA Finanz, die als Bad Bank der Kommunalkredit fungiert, hat einen größeren Finanzierungsbedarf, als zunächst angenommen. Sie braucht weitere 500 Millionen Euro vom Staat. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Format.
Demnach hat hat die Hypo Alpe Adria in einem Bericht an die EU-Kommission und einem Schreiben an das Bundeskanzleramt den Bedarf an weiteren staatlichen Hilfen angemeldet. Die KA Finanz hat vor allem wegen ihres Engagements in hochverschuldeten Euroländern und dem großen Angebot von Kredit-Ausfallversicherungen hohe Risiken in ihrer Bilanz. Um sich für den Verkauf von Staatsanleihen und Ausfallversicherungen mit dem nötigen Eigenkapital auszustatten, soll sie daher beim Finanzministerium um eine Kapitalerhöhung von einer halben Milliarde Euro angefragt haben. Das Finanzministerium sei zu keinen weiteren Zahlungen bereit, heißt es. Die Oppositionsparteien haben mehrfach die Zerschlagung der KA Finanz gefordert. Das Risiko sei zu hoch. Würde die Bad Bank allerdings aufgelöst, würde dies weitere drei Milliarden Euro kosten.
Der Kapitalbedarf der verstaatlichten Banken Hypo, KA Finanz und der Österreichischen Volksbanken AG werde in den kommenden fünf Jahren noch weiter ansteigen. Dies belegen geheime Dokumente der Österreichischen Nationalbank, Unterlagen des Bundeskanzleramtes und Umstrukturierungspläne, auf die sich Format beruft.
Hannes Androsch, Aufsichtsrat der Finanzmarkt Beteiligungs AG (Fimbag), schätzt die Risiken der drei Verstaatlichten Banken auf bis zu 35 Milliarden Euro. Die Fimbag verwaltet die Anteile der Republik an den maroden Banken. Androsch glaubt, die enormen Risiken könnten in 20 bis 30 Jahren abgebaut sein. „Das bedeutet nicht, dass diese gänzlich verloren sind. Dass aber nichts davon verloren gehen wird, ist ebenfalls eine Illusion“, sagte Androsch.