In Deutschland sind die durchschnittlichen Kosten einer Arbeitsstunde stark gestiegen. Vom ersten auf das zweite Quartal dieses Jahres sind die Arbeitskosten um 1,5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist eine Arbeitsstunde sogar um 2,5 Prozent teurer geworden. Der Anstieg zählt zu den stärksten seit Beginn der Erfassung der Arbeitskosten. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Besonders teuer wurden Arbeitsstunden im Bereich der Energie- und Wasserversorgung. Während die Bruttolohnkosten um 1,8 Prozent gestiegen sind, fielen vergleichsweise weniger Lohnnebenkosten an. Dies ist mit der geringen Anzahl an Krankheitstagen in Deutschland zu erklären, so Destatis.
Damit steigen die Lohnkosten in Deutschland deutlich stärker als der Durchschnitt der Europäischen Union. In Portugal und Griechenland sind die Lohnkosten unterdessen weiter gesunken. Das Beispiel zeigt, dass der Euroraum ein kommunizierendes Gefäß ist: Es kann nicht allen gutgehen, Veränderungen gehen immer zu Lasten der anderen. Dies ist der strukturell schwerwiegendste Geburtsfehler des Euro - weshalb die Gemeinschaftswährung nicht nachhaltig ist (mehr dazu hier).