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Sogenannte „Hacktivists“, Computer-Experten im Auftrag von Staaten und Interessengruppen, starten zurzeit Internet-Angriffe auf wichtige strategische Ziele. Der Cyber-Krieg findet zurzeit vor allem in den Breitbandkabeln und Computern großer Öl- und Gasunternehmen in der Golfregion statt. Bereits im August wurden über 30.000 Computer der saudi-arabischen Ölunternehmens Saudi-Aramco von einem Virus namens Shamoon lahmgelegt und unbrauchbar gemacht, berichtet die FT. Wenn Ölförderanlagen und Gasunternehmen aufgrund von Hacker-Angriffen keine Rohstoffe mehr fördern können, dann droht ein weltweiter Ölschock, wie in den 70er Jahren.
Die virtuelle Kriegsführung nimmt immer größere Ausmaße an. Zu den neuesten Angriffen sagte Costa Raiu, Direktor des russischen IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky Labs: „Das war nicht der erste Angriff und es wird auch nicht der letzte Angriff gewesen sein, in dem dieses Virus benutzt wurde“. In dem Schattenkrieg bleibt jedoch unklar, wer genau die Angreifer sind und welche Ziele sie verfolgen.
Es ist schon länger bekannt, dass die USA mittels Viren-Attacken die Propaganda der Terrorgruppe Al-Kaida unterwandern wollen (mehr hier). Aber auch das iranische Nuklearprogramm ist Ziel amerikanischer oder israelischer Cyber-Attacken. Allen Annahmen zufolge wehrt sich der Iran mit dem Shamoon-Virus gegen solche Attacken von außen. Auch die Bank of America wurde fiel bereits Hacker-Angriffen aus Protest gegen den Anti-Islam-Film zum Opfer (hier).
Die USA reagierten prompt: Der amerikanische Verteidigungsminister will vertrauliche Daten von Unternehmen im Namen der nationalen Sicherheit durchforsten (hier). Aber nicht nur Spionage- und Sabotage-Attacken sind eine Gefahr. Auch Internetkriminalität wird in großem, professionellem Umfang vor allem aus Russland betrieben. Bei Online-Banking-Betrug, Phishing Angriffen und Spam sind Russlands Cyberkriminelle die kommerziell erfolgreichsten der Welt (hier). Dabei werden Internetbetrüger immer hinterhältiger (hier).
Einen effektiven Schutz gegen feindliche Cyber-Angriffe gibt es bisher nicht, da Viren und Schadsoftware, ebenso wie Betriebssysteme und Software sich ständig weiter entwickeln. Die beste Möglichkeit besteht durch internationale Kooperation und Transparenz. Hacker-Angriffe müssen öffentlich gemacht und Informationen ausgetauscht werden, um sich schnell gegen neue Viren schützen zu können. „Ein Umfangreicher Informationsaustausch wird gebraucht, vor allem auf Regierungslevel, sogar wenn dies zur Enthüllung neuer Sicherheitslücken führt“, betont Michaela Menting, Analytikerin bei ABI Research, eines amerikanischen Marktforschungsunternehmens.
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