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Geldmünzen und Geldscheine gehören zu unserem Alltag, doch wenn es nach den Plänen der Finanzindustrie geht, könnte das physische Geld bald der Vergangenheit angehören. So häufen sich die Forderungen, den gesamten Geldverkehr elektronisch zu regeln. Die Banken bleiben dabei nicht beim einfach Bequemlichkeits-Argument stehen, sondern haben einen regelrechten Kulturkampf ausgerufen: „Der Kampf gegen das Bargeld ist ein Kampf für die Zivilisation“, zitiert la Repubblica den Chef der Vereinigung der italienischen Banken (ABI) Giovanni Sabatini.
Die italienischen Banken sind besonders klamm kreativ und haben die Kampagne „Krieg gegen das Bargeld“ gestartet, worin sie behaupten, Bargeld sei nicht nur altmodisch, sondern auch „teuer, gefährlich, schmutzig und unpraktisch“. Den Menschen soll so offenkundig ein schlechtes Gewissen gemacht werden, wenn sie bar bezahlen, anstatt ihre Kreditkarten zu benutzen. Doch die Ablehnung des Bargelds durch die Banken hat eine ganz andere Ursache. Sie verdienen an allen Transaktion außer denen mit Münzen und Scheinen. Deshalb kämpfen sie für ein Bargeldverbot.
Die Deutsche Bundesbank steht dem Bargeld dagegen eher positiv gegenüber. „Nur Bares ist Wahres“, zitierte Bundesbankchef Jens Weidmann den Volksmund auf dem Bargeldsymposium im Oktober. Sein Kollege Helmut Rittgen sagte auf derselben Veranstaltung, er sei fest davon überzeugt, dass „die Vorzüge des Bargelds auch langfristig Gültigkeit haben werden“. Bargeld sei sicher gegen Betrug, weit akzeptiert, billig, bequem und schnell. Außerdem schütze es die Menschen davor „gläsern“ zu sein, was sein Kaufverhalten angeht, so Rittgen. Noch kann man sich durch Bargeldbezahlung der Überwachung entziehen, doch online werden die Menschen schon heute in großem Maßstab ausgespäht (mehr hier).
In Italien wird die deutsche Affinität zum Bargeld weitgehend verschwiegen, so der italienische Blogger Beppe Grillo. Es werde sogar behauptet, Italien hinke bei der Abschaffung des Bargeldes hinterher, die sowieso bald kommen werde.
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