Unternehmen

Globalisierung: EU verordnet Ende für „Made in Germany“

Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes will die EU-Kommission eine Neuregelung der „Made in“-Kennzeichnung durchsetzen. Ausschlaggebend für die Länderangabe soll nun sein, wo der letzte Bearbeitungsschritt stattfindet. Doch dadurch würden deutsche Unternehmen stigmatisiert.
14.02.2013 00:02
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Papst-Rücktritt: Vatikan-Bank im Visier der Ermittler

Am Mittwoch legte die EU-Kommission Gesetzesvorschläge vor, welche die Angabe des Herkunftslandes auf allen in der EU verkauften Verbraucher-Produkten vorschreiben sollen. Das Entscheidende an der Neuregelung ist, dass nun der letzte Bearbeitungsschritt für die Länderangabe ausschlaggebend ist. Bisher darf das Label „Made in Germany“ dann verwendet werden, wenn das Produkt seine wesentlichen Eigenschaften in Deutschland erhalten hat.

Doch durch die Änderungen würden deutsche Unternehmen massiv benachteiligt, sagt Christoph Schäfer vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Denn selbst wenn in Deutschland ein Großteil der Wertschöpfung stattfinde wie das Design oder die Produktion hochwertiger Stoffe, könne nun den Produkten das Label „Made in Germany“ verwehrt werden.

Wenn nämlich der letzte Produktionsschritt im Ausland stattfinde, dann müsse dieses Land genannt werden, so Schäfer. Zudem soll die Kennzeichnung nun verpflichtend sein und nicht wie bisher freiwillig. Dies führe zu einer Stigmatisierung. Denn wenn ein Produkt, selbst wenn es zum Großteil in Deutschland produziert worden ist, die Aufschrift „Made in Tunesia“ tragen muss, dann sei das irreführend. Mit Verbraucherschutz habe das nichts zu tun.

Antreiber der neuen EU-Pläne seien die nicht wettbewerbsfähigen Industrien im Süden Europas, vor allem in Italien. Diese wollten schlicht „andere Produkte schlechtmachen“, sagt Schäfer. Die nicht wettbewerbsfähige italienische Bekleidungs-Industrie erhoffe sich einen Vorteil daraus, das konkurrierende Label „Made in Germany“ mithilfe der EU praktisch abzuschaffen.

Weitere Themen

Island: 63 Prozent gegen EU-Beitritt

Wegen Finanzkrise: Nachfrage nach islamischen Bonds steigt

Arbeitslosigkeit in Portugal erreicht Rekordwert

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

 

DWN
Panorama
Panorama Mannheim: Auto soll in Menschenmenge gerast sein - Polizei-Großeinsatz im Innenstadtbereich
03.03.2025

In der Mannheimer Innenstadt läuft derzeit ein Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften. Lokale Medien berichten, dass ein Auto vom...

DWN
Finanzen
Finanzen Heizkostenabrechnung prüfen: Auf diese Punkte sollten Sie achten, wenn hohe Nachzahlungen drohen
03.03.2025

Die Heizkostenabrechnung ist manchmal nicht leicht zu verstehen. Hohe Nachzahlungen sollten Mieter deshalb auf keinen Fall vorschnell...

DWN
Politik
Politik AfD Bundestag: Neue Machtverhältnisse und alte Gesichter
03.03.2025

Die AfD-Fraktion hat sich nach ihrem Wahlerfolg neu formiert und macht ihre Ansprüche deutlich. Mit 152 Abgeordneten – doppelt so viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Donald Trump erklärt fünf Kryptowährungen zur US-Reserve - Kurse steigen weit über 20 Prozent
03.03.2025

Das große Comeback von Bitcoin, Ripple (XRL) und Co? Nach einer Phase der Unsicherheit und sinkender Kurse sorgte eine lange erwartete...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall Aktie: Sondervermögen-Pläne sorgen für Kurssprünge - auch Hensoldt Aktie profitiert
03.03.2025

Die Rheinmetall-Aktie und andere deutsche Rüstungsunternehmen verzeichnen deutliche Kursgewinne. Hintergrund sind laufende...

DWN
Politik
Politik Hamburg-Wahl: SPD gewinnt trotz Verlusten - Fortsetzung von Rot-Grün wahrscheinlich
03.03.2025

Die SPD wird trotz Verlusten stärkste Kraft in Hamburg. Bürgermeister Peter Tschentscher hat nun die Wahl zwischen den Grünen, dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Rekordverlust bei der Europäischen Zentralbank - was Sparer jetzt wissen müssen
03.03.2025

Die EZB hat im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 7,9 Milliarden Euro verzeichnet – das ist der höchste Verlust in der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sozialabgaben auf Rekordhoch: Warum die 50-Prozent-Marke Realität werden könnte
02.03.2025

Deutschland vor dem Sozialabgaben-Kollaps? Experten warnen: Die Belastung könnte auf 50 Prozent steigen.