Am Donnerstag teilte der Schweizer Versicherungskonzern Zurich mit, dass ihr Verwaltungsratschef Josef Ackermann mit sofortiger Wirkung zurücktreten werde. Man habe die Entscheidung Ackermann mit großem Bedauern akzeptiert und bedanke sich für seine engagierte Führung und seinen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Gruppe.
Seit Mitte 2012 war Ackermann bei dem Schweizer Konzern. Direkt nach seinem Ausscheiden als Chef der Deutschen Bank war er eingestiegen. Seinen Posten wir nun der derzeitige Vize-Verwaltungsratschef Tim de Swaan übernehmen.
Als Grund für seinen Rücktritt gibt Ackermann den Tod des Finanzchefs Pierre Wauthier an. In der Mitteilung des Konzerns wird Ackermann mit folgenden Worten zitiert:
„Der unerwartete Tod von Pierre Wauthier hat mich zutiefst schockiert. Ich habe Grund zur Annahme, dass seine Familie der Meinung ist, dass ich meinen Teil der Verantwortung übernehmen muss, wie unbegründet dies objektiv gesehen auch sein mag. (...) Um Rufschädigungen für Zurich zu vermeiden, habe ich beschlossen, von all meinen Funktionen als Vorstand mit sofortiger Wirkung zurückzutreten.“
Eine solche Stellungnahme ist sehr ungewöhnlich. Ackermann macht damit einen Zusammenhang publik, der der Öffentliche bisher nicht bekannt gewesen ist. Die Witwe des Finanzchefs soll Ackermann nach Informationen aus dem Umfeld für den Tod ihres Mannes verantwortlich gemacht haben. Wauthier hatte bis zuletzt einen freundlichen, ausgeglichenen Eindruck gemacht. Es soll keine Anzeichen einer psychischen Erkrankung, etwa einer Depression, gegeben haben.
Der Finanzchef Wauthier war am Montag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Bisher wird von einem Suizid ausgegangen.