Finanzen

Spanien kann Troika-Ziele nicht erreichen, Schulden steigen

Lesezeit: 1 min
07.10.2013 16:00
Spaniens Schuldenberg wird immer größer. Im kommenden Jahr dürfte dieser die eine Billion-Euro-Marke erreichen. Damit ist die spanische Regierung sehr weit von einem ausgeglichenen Haushalt und den Troika-Zielen entfernt.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Vergangene Woche warnte der Gouverneur der spanischen Zentralbank davor, dass die Regierung das Defizit-Ziel für dieses Jahr wieder einmal nicht erreichen könnte. Es gebe „gewissen Risiken“, so Luis Linde. Das Defizit soll von 6,84 Prozent im vergangenen auf 6,5 Prozent des BIP in diesem Jahr gesenkt werden.

„Die Umsetzung des Haushaltsplans für das zweite Halbjahr muss von der Verwaltung sehr genau befolgt werden, um Abweichungen am Ende des Jahres zu vermeiden“, zitiert die spanische El Pais Linde. Vor allem die anhaltende Rezession mache diese Aufgabe schwierig, so der Governeur. Wie eng der finanzielle Spielraum der spanischen Regierung ist, zeigte sich bereits im September: Eine neue Rentenreform soll die automatische Anpassung der jährlichen Rentenerhöhungen an die Inflation ab 2014 abschaffen. Eine Ersparnis von 33 Milliarden Euro soll so beispielsweise erzielt werden (hier).

Probleme bei dem Erreichen der Troika-Ziele bereitet vor allem der immense Schuldenberg dem Land. Der Gouverneur und das Finanzministerium rechnen damit, dass die Staatsverschuldung Ende 2014 die Eine-Billion-Euro-Marke überschreiten wird. Um dies überhaupt noch verhindern zu können, bedürfte es schon so etwas wie Primärüberschüssen, so der Gouverneur der Zentralbank. Davon ist Spanien aber noch weit entfernt.

Im kommenden Jahr wird die öffentliche Verschuldung etwa 98,9 Prozent des BIP erreichen, teilte die Regierung vergangene Woche mit. Deutlich mehr als die geschätzten 94,2 Prozent, so El Pais. Zuletzt hatte Spanien eine Verschuldung von mehr als 100 Prozent zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Dementsprechend kann Spanien nur hoffen, dass die EU-Kommission ihre Reform bei der Berechnung der Defizite durchsetzen kann (hier). Dies würde das Defizit Spaniens deutlich schmälern.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...