Hypo-Aufsichtsratschef Klaus Liebscher fordert eine baldige Lösung für die Altlasten der österreichischen Krisenbank. Noch seien zwar Detailfragen zu klären, sagte Liebscher der Zeitung Die Presse. „Aber die Absicht besteht, eine Abbaugesellschaft zu schaffen.“
Vermögenswerte von bis zu 18 Milliarden Euro sollen dahin transferiert werden. Ziel sei es, bis Ende März eine Lösung zu haben. Er bevorzuge eine Bad Bank für die Hypo Group Alpe Adria (HGAA), an der sich gesündere Banken beteiligten. „Eine solche Lösung hat den Vorteil, dass die Hypo-Schulden nicht den Staatsschulden zugerechnet werden. Die andere Variante ist eine Anstaltslösung, an der nur der Staat beteiligt ist“, sagte der ehemalige Notenbanker.
Allerdings haben Banken wie die UniCredit-Tochter Bank Austria, die Erste Group und die Raiffeisen Bank International bislang wenig Interesse an einer Beteiligung erkennen lassen. Eine rein staatliche Abbaugesellschaft würde Österreichs Verschuldung um fünf bis sechs Prozentpunkte erhöhen, so Liebscher.
Österreich hatte die Hypo während der Finanzkrise von der BayernLB übernommen und verstaatlicht, um sie vor dem Zusammenbruch zu bewahren (mehr hier). Zuletzt machten dem Institut hohe Vorsorgen für faule Kredite in Osteuropa und Abschreibungen zu schaffen. Der Staat musste wiederholt einspringen, um die Kapitallücken zu schließen (hier).