Hartz IV als Dauerzustand. Zwei Drittel der 4,5 Millionen ALG-II-Bezieher sind seit zwei Jahren auf staatliche Unterstützung angewiesen, jeder zweite seit mehr als vier Jahren.
Einen speziellen Rat für die Hartz-IV-Bezieher hat Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Um die Menschen „sozial zu aktivieren“ sollen sie gemeinsam für einen Marathonlauf trainieren oder ein Theaterstück einstudieren, so Walwei zur Welt.
Menschen die unter bestimmten „Risikofaktoren“ fallen, gehören demnach besonders gefördert. Für das IAB sind das Bezieher, die älter als 50 Jahre sind, schlecht deutsch sprechen, keinen Schul- und Berufsabschluss vorweisen können oder gesundheitliche Probleme haben. Zudem Migranten und all jene, die Angehörige pflegen müssen oder Kinder betreuen.
Walwei schlägt vor, dass berufstätige „Paten“ den Risiko-Arbeitslosen beim Wiedereinstieg in den Job unterstützen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Hartz-IV-Empfänger mit fragwürdigen Ratschlägen bevormundet werden: Vergangenes Jahr empfahl das Jobcenter ihren Kunden, alte Möbel zu verkaufen und nur mehr Leitungswasser zu trinken. Die Broschüre im Comicstil (mehr hier) wurde damals von den Verantwortlichen als pädagogisch wertvoll beworben.