Der Hackerangriff auf die US-Kaufhauskette Target war weitaus umfangreicher als bislang angenommen. Es seien Daten von bis zu 70 Millionen Kunden gestohlen worden, teilte Target am Freitag mit. Zuvor war der Einzelhändler von etwa 40 Millionen ausgegangen.
Eine Untersuchung des Vorfalls habe ergeben, dass neben Kredit- und sonstigen Bankkartendaten auch Namen, E-Mail- und Lieferadressen sowie Telefonnummern entwendet wurden. Zuvor hatte Target die Öffentlichkeit nur scheibchenweise über den Umfang des Datenklaus informiert (mehr hier).
Firmenchef Gregg Steinhafel entschuldigte sich bei den Target-Kunden. „Ich weiß wie frustrierend es ist, erfahren zu müssen, dass diese Informationen gestohlen wurden. Es tut uns aufrichtig leid, dass unsere Kunden dies erleiden müssen.“
Der Angriff hat sich während der ersten drei Wochen des Weihnachtsgeschäftes ereignet, das in den USA traditionell unmittelbar nach Thanksgiving eingeläutet wird. 2013 fiel der Feiertag auf den 28. November.
Nachdem Target am 19. Dezember die Öffentlichkeit über den Datendiebstahl informiert hatte, sei der Umsatz deutlich zurückgegangen, teilte der US-Konzern mit. Deshalb schraubte er seine Umsatzerwartung für das vierte Quartal zurück. Es sei nun von einem Rückgang auf vergleichbarer Basis um 2,5 Prozent zu rechnen. Zuvor hatte Target stagnierende Erlöse angepeilt.
Der bereinigte Gewinn je Aktie werde sich im US-Geschäft nur noch auf 1,20 bis 1,30 Dollar belaufen nach zuvor 1,50 bis 1,60 Dollar. Wie hoch die Kosten des Hackerangriffs ausfallen werden, sei noch nicht abzuschätzen.