Der aktuelle Konflikt entzündet sich an der Kündigung des Tarifvertrags zur Alters- und Übergangsversorgung. Bislang wurden Piloten der Lufthansa spätestens mit 60 Jahren in Rente geschickt. Doch der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärte die entsprechende Regelung 2011 für unzulässig.
Da die Piloten jetzt bis 65 arbeiten könnten, entfalle auch die Notwendigkeit einer Übergangsversorgung, argumentiert die Lufthansa. Der Vertrag sei deshalb zum 31. Dezember 2013 gekündigt worden. Die Gewerkschaft erklärte hingegen, die Übergangsversorgung sei für die Piloten immens wichtig, ihre gesamte Karriereplanung sei darauf ausgerichtet. Daneben ziehen sich die Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag bereits seit zwei Jahren hin.
„Wir suchen weiterhin das Gespräch mit der Gewerkschaft“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. „Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir eine Einigung mit den Piloten finden werden.“ Bis auf die Piloten hätten sämtliche Berufsgruppen ihren Beitrag zum Sparprogramm Score geleistet. Mit dem Sparprogramm will die Lufthansa den operativen Gewinn bis nächstes Jahr auf 2,3 Milliarden Euro steigern. Der Weg ist noch weit: Für das gerade zu Ende gegangene Jahr sind bis zu 700 Millionen Euro angepeilt.