Ein gigantischer 3D-Drucker soll Wohnhäuser innerhalb kürzester Zeit Schicht für Schicht zusammenstellen. Wissenschaftler an der University of Southern California arbeiten an dem Gerät. An einem großen Gerüst soll eine Düse angebracht werden, die den Beton exakt nach den Vorgaben eines Computermodells auf den Grundriss des Hauses aufträgt. Die Methode könnte die Bauindustrie revolutionieren.
Der Gedanke dahinter ist einfach: Was im Kleinen funktioniert, soll auch in größeren Dimensionen machbar sein. Bislang können bereits Kunststoffgebilde jeglicher Art, Metall-Teile für die Industrie, Nahrungsmittel und sogar künstliche Organe mit der 3D-Drucktechnik erstellt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft.
Für den Wohnungsbau sollen zunächst Schienen verlegt werden, auf denen der Roboter entlangfahren und die einzelnen Betonschichten des Modells aufeinander auftragen kann. Die Technik nennt sich „Contour Crafting“ (siehe Video am Ende des Artikels). Sobald der Grundriss des Hauses steht, erledigen Menschen den Rest und setzen Fenster und Türen ein.
Bei einem industriellen Einsatz kann Wohnraum nicht nur bedeutend schneller geschaffen werden. Häuser können nach Stürmen oder sonstigen Beschädigungen durch Natur oder Mensch schneller wieder repariert werden.
Behrokh Khoshnevis von dder University of Southern Carolina behauptet, dass die neue Bautechnik „keine Arbeitsplätze gefährdet, sondern neue schafft“, berichtet MNS Innovation. Außerdem bestehe die Möglichkeit, dass die Preise für Immobilien drastisch sinken, so dass sich mehr Menschen ein Eigenheim leisten können. In Katastrophengebieten könnten schnell Notunterkünfte errichtet werden.
Dabei sollen die Häuser aus dem Drucker keinesfalls alle gleich aussehen. Ganze Nachbarschaften sollen entstehen, mit einer „architektonischen Flexibilität, die bislang noch nie da gewesen“ sei, sagte Khoshnevis.