Opel verkauft künftig keine Autos mehr in China, dem größten Pkw-Markt der Welt. Ab Januar 2015 werde dort der Vertrieb von Fahrzeugen der Marke Opel eingestellt, kündigte die Tochter des US-Autoherstellers General Motors am Freitag an. Dies soll der Konzernmarke Buick zugutekommen.
„Es hätte einen hohen Millionen-Betrag erfordert, Opel zu mehr Bekanntheit zu führen und das Vertriebsnetz auszubauen“, sagte Vorstandschef Karl-Thomas Neumann. Buick gehöre in China dagegen mit rund 810.000 verkauften Autos zu den Marktführern. Opel lieferte im vergangenen Jahr 4.365 Fahrzeuge aus.
Die krisengeschüttelten Rüsselsheimer haben vor einiger Zeit auf Drängen von GM Abschied von ihrer Exportstrategie genommen. Stattdessen will sich der Hersteller auf Europa konzentrieren und in Russland und der Türkei wachsen.
Damit Opel auf dem Heimatkontinent vorankommt, in dessen Pkw-Märkte nur zaghaft Leben zurückkehrt, will GM Ende 2015 die Marke Chevrolet aus West- und Osteuropa abziehen.
Dank neuer Modelle wie dem Kleinwagen Adam, dem Geländewagen Mokka oder dem Cabrio Cascada legte Opel im vergangenen Jahr erstmals seit langem wieder zu.
Nach jahrelangen Verlusten soll der Autobauer bis 2016 wieder schwarze Zahlen schreiben. Dazu wird Ende 2014 das Werk in Bochum mit einst mehr als 3.000 Beschäftigten geschlossen. In Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern wurde dagegen der Kündigungsschutz bis Ende 2018 verlängert.
In Rüsselsheim, wo derzeit die vier Varianten des Mittelklasse-Fahrzeugs Insignia sowie ab Januar 2015 der Kombi Zafira Tourer gefertigt werden, komme ein weiteres Modell hinzu, bekräftigte Opel am Freitag und kündigte Investitionen von 245 Millionen Euro an, hielt sich aber zu Details weiter bedeckt.
In wenigen Jahren solle in Rüsselsheim zudem ein neues Buick-Modell für den US-Markt auf Basis des Insignia produziert werden.