Finanzen

Inflation stürzt indische Bürger in die Armut

Lesezeit: 1 min
16.04.2014 00:05
Die Konsumenten-Preise in Indien sind innerhalb eines Jahres um 8,3 Prozent gestiegen. Am härtesten trifft es jene 800 Millionen Inder, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Sie spüren die Folgen der globalen Finanzpolitik in Form von explodierenden Lebensmittel-Preisen.
Inflation stürzt indische Bürger in die Armut

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Indien steigen die Konsumenten-Preise wieder schneller. Im März lagen die Konsumenten-Preise in Indien um 8,31 Prozent höher als ein Jahr zuvor, so die Statistik-Behörde des Landes. Dieser Anstieg ist stärker als noch im Februar und stärker als erwartet, berichtet Bloomberg.

Die enormen Preisanstiege zerstören die Kaufkraft der Inder. Am härtesten betroffen sind die 800 Millionen armen Inder, weil sie mit ihrem Geld plötzlich weniger Lebensmittel kaufen können. In den Schwellenländern drohen aufgrund der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise Millionen Menschen unter die Armutsgrenze von 2 Dollar pro Tag zu rutschen (mehr hier).

Um die Inflation zu verlangsamen, hat der Chef der indischen Zentralbank Raghuram Rajan den Leitzins seit seinem Amtsantritt im September bereits um 0,75 Punkte auf 8 Prozent erhöht. Anfang April sagte Rajan, weitere Zinserhöhungen seien derzeit nicht vorgesehen.

Die seit zehn Jahren regierende Kongress-Partei könnte am 16. Mai die Wahl verlieren. Ein Grund sind neben der schwachen Wirtschaft und Korruptions-Skandalen die massiven Preissteigerungen. Es wird erwartet, dass die oppositionelle Bharatiya Janata Partei (BJP) die meisten Sitze gewinnt. Diese hat versprochen, einen Fonds zur Bekämpfung der Preisanstiege einzurichten.

Die indische Wirtschaft ist im Februar überraschend geschrumpft. Das BIP war 1,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Exporte gingen um 3,2 Prozent auf 29,6 Milliarden Dollar zurück.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...