Die ukrainische Übergangsregierung gibt im Gasstreit mit Russland nicht nach und wirft dem Nachbarland Diebstahl vor. "Russland hat mit der Annexion der Krim zwei Milliarden Kubikmeter ukrainisches Gas gestohlen", sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Dienstag in Brüssel. Er bezog sich auf die Firma PJSC Chernomorneftegaz, die am Montag auf die Sanktionsliste der EU gesetzt wurde. Nach Angaben der EU wurde das Unternehmen von den Behörden auf der Krim nach der Einnahme der Halbinsel durch Russland faktisch konfisziert.
Jazenjuk forderte die Regierung in Moskau auf, Gas nicht als eine neue Art von Waffe gegen die Ukraine zu verwenden. Auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso mahnte Russland, beim Thema Energie "keine Spiele zu spielen."
Die ukrainische Regierung und der russische Gasmonopolist Gazprom streiten seit langem über die Begleichung von Gasrechnungen. Gazprom hat die Preise spürbar angezogen und fordert eine Vorauszahlung von 1,66 Milliarden Dollar, bevor es im Juni weiter Gas liefert. Nach Darstellung von Gazprom hat die Ukraine nur die Hälfte der Gasmenge vorrätig, um problemlos durch den nächsten Winter zu kommen.