Zur Präsidentschaftswahl sind 21 Bewerber zugelassen. Zwei von ihnen gelten als besonders aussichtsreich: Zum einen ist das Petro Poroschenko. Der Süßwaren-Fabrikant geht als Favorit in das Rennen. Der 48-Jährige war der einzige Oligarch im Land, der sich vom gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch distanzierte und klar hinter die proeuropäische Protestbewegung vom Maidan stellte.
Auf Platz zwei in den Umfragen liegt Julia Timoschenko. Die frühere Ministerpräsidentin kehrte nach der Absetzung von Janukowitsch ins politische Rampenlicht zurück. Als Ministerpräsidentin war ihr Amtsmissbrauch im Zusammenhang mit Erdgasverträgen mit Russland vorgeworfen worden. Sie wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt und kam im Februar infolge des Umbruchs in der Ukraine vorzeitig frei. Timoschenko gilt als Machtmensch und ist bekannt für ihre markigen Worte. Viele Ukrainer sind ernüchtert, dass die einstige Ikone der Orangen Revolution keinen wirklichen Wandel im Land herbeiführte.
Sollte in der ersten Abstimmungsrunde kein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten, folgt am 15. Juni eine Stichwahl der beiden stärksten Kandidaten.
Kurz in der Ukraine sind bei Auseinandersetzungen zwischen Armee und Separatisten mehrere Menschen getötet worden. In der Nähe der Stadt Slawiansk soll es bei Kämpfen auch zum Einsatz von Artillerie gekommen sein. Die Regierung in Kiew setzt das Militär ein, um die Kontrolle über das Gebiet wiederzuerlangen (mehr hier).