Islamisten haben Medienberichten zufolge im Irak Dutzende ausländische Bauarbeiter verschleppt. So seien etwa 60 Menschen in der Nähe der Ölstadt Kirkuk von der sunnitischen Extremisten-Gruppe ISIL gefangengenommen worden, meldete die türkische Nachrichtenagentur Doğan am Mittwoch unter Berufung auf einen Arbeiter, der entkommen konnte. Unter den Geiseln seien neben 15 Türken auch Arbeiter aus Pakistan, Bangladesch, Nepal und Turkmenistan.
Die Zeitung „Times of India“ berichtete zudem von 40 indischen Bauarbeitern, die von mutmaßlichen ISIL-Mitgliedern festgehalten würden. Ein Außenministeriumssprecher in Neu-Delhi erklärte, er könne den Bericht nicht bestätigen. Allerdings sei es der Regierung bislang nicht gelungen, mit der Gruppe in Mossul Kontakt aufzunehmen.
Die Islamisten erstürmten vor einer Woche die Millionenstadt Mossul im Norden des Irak. Dabei hatten sie bereits 31 türkische Lkw-Fahrer entführt und bei der Einnahme des türkischen Konsulats weitere 49 Menschen gefangengenommen. Inzwischen kontrollieren die Extremisten weite Teile nördlich von Bagdad. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Ausweitung des Konflikts zu einem Krieg in der gesamten Region.