Der russische Präsident Wladimir Putin hat der irakischen Zentralregierung in der aktuellen Krise seine volle Unterstützung zugesagt.
Ministerpräsident Nuri Al-Maliki soll in der Zurückdrängung der sunnitischen Extremisten im Nordirak massiv unterstützt werden. Die Solidaritäts-Bekundung kommt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Regierung den Rücktritt Al-Malikis fordert, berichtet AP.
Der offenen Positionierung Russlands liegen scheinbar energiepolitische Bedenken zugrunde. 2009 wurde das irakische Erdölfeld West-Kurna-2 an eine russisch-norwegisches Konsortium aus Lukoil und Statoil Hydro versteigert.
West-Kurna-2 ist eines der größten Erdölfelder der Welt und befindet sich 65 Kilometer entfernt von der südirakischen Stadt Basra. Es soll ein Gesamtproduktions-Volumen in Höhe von 13 Milliarden Barrel haben, berichtet der russische Energie-Riese Lukoil auf seiner Webseite.
Eine weitere Förderlizenz hat Lukoil gemeinsam mit der japanischen Firma INPEX Corporation - auf das Erdölfeld Block-10, welches sich ebenfalls im schiitisch dominierten Südirak befindet.
Offenbar befürchtet Moskau, dass beide Erdölfelder in die Hände der sunnitischen Extremisten-Organisation „Der Islamische Staat im Irak und in der Levante“ (ISIL) fallen könnten. Am Mittwoch hatte ISIL versucht, die größte Erdölraffinerie des Landes in Baidschi zu erobern (mehr hier).
Nach Angaben des irakischen Öl-Ministeriums soll die Raffinerie wieder unter der Kontrolle der Regierung stehen, schreiben die Journalisten Alissa J. Rubin und Suadad Al-Salhy in einem New York Times-Artikel.
Sollten die beiden Ölfelder West-Kurna-2 und Block-10 gesichert werden, könnte Russland von dem Anstieg des Erdölpreises profitieren. Der Brent-Ölpreis für ein Barrel liegt aktuell bei 115,0 US-Dollar. Der Barrel-Preis beim texanischen Leichtöl (WTI) liegt bei 106,6 US-Dollar, berichtet TECSON.
Russland war 2013 nach den USA der zweitgrößte Erdöl-Produzent der Welt, berichtet die Internationale Energieagentur (IEA).