Politik

Putin brüskiert Obama im Irak: Volle Unterstützung für Maliki

Russland hat erstmals im Irak-Konflikt Partei ergriffen: Der russische Präsident Putin hat der Regierung von Premier Al-Maliki seine volle Unterstützung im Kampf gegen die "Terroristen" zugesagt. Maliki ist eben erst bei den Amerikanern in Ungnade gefallen. Damit deutet sich eine Neuauflage des Stellvertreter-Krieges der Großmächte wie in Syrien an.
21.06.2014 12:13
Lesezeit: 1 min

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der irakischen Zentralregierung in der aktuellen Krise seine volle Unterstützung zugesagt.

Ministerpräsident Nuri Al-Maliki soll in der Zurückdrängung der sunnitischen Extremisten im Nordirak massiv unterstützt werden. Die Solidaritäts-Bekundung kommt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Regierung den Rücktritt Al-Malikis fordert, berichtet AP.

Der offenen Positionierung Russlands liegen scheinbar energiepolitische Bedenken zugrunde. 2009 wurde das irakische Erdölfeld West-Kurna-2 an eine russisch-norwegisches Konsortium aus Lukoil und Statoil Hydro versteigert.

West-Kurna-2 ist eines der größten Erdölfelder der Welt und befindet sich 65 Kilometer entfernt von der südirakischen Stadt Basra. Es soll ein Gesamtproduktions-Volumen in Höhe von 13 Milliarden Barrel haben, berichtet der russische Energie-Riese Lukoil auf seiner Webseite.

Eine weitere Förderlizenz hat Lukoil gemeinsam mit der japanischen Firma INPEX Corporation - auf das Erdölfeld Block-10, welches sich ebenfalls im schiitisch dominierten Südirak befindet.

Offenbar befürchtet Moskau, dass beide Erdölfelder in die Hände der sunnitischen Extremisten-Organisation „Der Islamische Staat im Irak und in der Levante“ (ISIL) fallen könnten. Am Mittwoch hatte ISIL versucht, die größte Erdölraffinerie des Landes in Baidschi zu erobern (mehr hier).

Nach Angaben des irakischen Öl-Ministeriums soll die Raffinerie wieder unter der Kontrolle der Regierung stehen, schreiben die Journalisten Alissa J. Rubin und Suadad Al-Salhy in einem New York Times-Artikel.

Sollten die beiden Ölfelder West-Kurna-2 und Block-10 gesichert werden, könnte Russland von dem Anstieg des Erdölpreises profitieren. Der Brent-Ölpreis für ein Barrel liegt aktuell bei 115,0 US-Dollar. Der Barrel-Preis beim texanischen Leichtöl (WTI) liegt bei 106,6 US-Dollar, berichtet TECSON.

Russland war 2013 nach den USA der zweitgrößte Erdöl-Produzent der Welt, berichtet die Internationale Energieagentur (IEA).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst beschlossen: Bundeskabinett bringt Gesetz auf den Weg – zunächst keine Dienstpflicht
27.08.2025

Die Ministerrunde billigte auf einer Sitzung im Verteidigungsministerium den Rechtsrahmen, der eine Wehrerfassung junger Männer einführt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Rentenkrise: Frühstart-Rente ab 2026 - Kann Kapitalmarkt-Sparen die Lücke füllen?
27.08.2025

Der Bismarck’sche Rentenstaat steht unter Druck: Kanzler Merz will mit Aktiensparen gegensteuern – und stößt auf heftigen Widerstand....

DWN
Politik
Politik Arbeitslosenzahlen höher als erfasst: Wie die Bundesagentur für Arbeit trickst
27.08.2025

Die Bundesagentur für Arbeit führt Buch über die Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Doch nicht jeder, der keinen Job hat, wird dort als...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Hohe Erwartungen – hohe Fallhöhe
27.08.2025

Nvidia steht vor einem der wichtigsten Quartalsberichte seiner Geschichte. Anleger erwarten Rekorde – doch im Hintergrund wachsen Zweifel...

DWN
Politik
Politik Zehn Jahre nach „Wir schaffen das“: Geflüchtete fühlen sich immer weniger willkommen
27.08.2025

Zwischen 2015 und 2017 wurde in Deutschland viel über „Willkommenskultur“gesprochen. Das ließ später nach. Auch die Geflüchteten...

DWN
Politik
Politik Söder an Habeck: "Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg" - kommt vorher noch ein Untersuchungsausschuss?
27.08.2025

Robert Habeck und Markus Söder werden wohl keine Freunde mehr – auch nicht nach dem Abgang des Grünen-Politikers. CSU-Generalsekretär...

DWN
Finanzen
Finanzen PayPal-Aktie: Sicherheitsproblem beim Zahlungsdienstleister – wie Anleger auf die PayPal-Panne reagieren sollten
27.08.2025

Milliardengelder blockiert, Sicherheitsprobleme und trotzdem Kursgewinne: Bei PayPal überschlagen sich die Ereignisse. Während Händler...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizungstausch: Ist es sinnvoll, noch dieses Jahr die Heizung auszutauschen?
27.08.2025

Die hohen Förderungen von bis zu 70 Prozent der Investitionen beim Austausch alter gegen neue Heizungen könnten bald Geschichte sein. Das...