Papst Franziskus hat die italienische Mafia scharf kritisiert. "Jene, die in ihrem Leben dem Pfad des Bösen in solch einer Form folgen wie es die Mafiosi tun, leben nicht in Verbundenheit mit Gott. Sie sind exkommuniziert", sagte das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche am Samstag vor Zehntausenden Menschen im italienischen Sibari.
"Dieses Übel muss bekämpft werden, es muss aus dem Weg geschafft werden. Wir müssen "Nein" dazu sagen." Die Kirche werde ihre ganze Kraft einsetzen, um Organisierte Kriminalität zu bekämpfen.
Das sind die schärfste Worte eines Papstes gegen die Mafia seit der Kritik von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1993. Allerdings hatte Franziskus schon im März Mafiosi zur Umkehr aufgefordert. "Noch ist es möglich, der Hölle zu entkommen. Aber die wartet auf Euch, wenn ihr Euren Weg nicht ändert", hatte er gesagt.
Viele Bereiche in Italien sind von der Mafia dominiert, Politiker werden bedroht. Die drei wichtigsten kriminellen Gruppen Italiens - die 'Ndrangheta aus Kalabrien, die Cosa Nostra aus Sizilien und die Camorra aus Neapel - haben nach Schätzungen der Vereinten Nationen zuletzt einen Umsatz von insgesamt 116 Milliarden Euro erwirtschaftet.