Politik

Armee: Hamas nimmt israelischen Atom-Reaktor unter Beschuss

Lesezeit: 2 min
09.07.2014 20:02
Im Kampf gegen Israel hat die Hamas erstmals den einzigen israelischen Atomreaktor in der Negev-Wüste unter Beschuss genommen. Die Terror-Gruppe setzt Langstrecken-Raketen ein, die aus dem Iran stammen sollen. Der Beschuss Israels hält unvermindert an. Premier Benjamin Netanjahu bereitet eine Bodenoffensive vor.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Palästinensische Extremisten haben nach Angaben der israelischen Armee erstmals auch Raketen auf den einzigen Atomreaktor Israels in Dimona abgefeuert. Insgesamt seien drei Raketen auf Dimona abgeschossen worden, erklärten die Streitkräfte am Mittwoch. Schäden oder Verletzte habe es nicht gegeben. Das Kraftwerk liegt in der Negev-Wüste, rund 80 Kilometer südöstlich des Gaza-Streifens.

Israel und die Palästinenser haben ihre militärische Konfrontation am Mittwoch abermals verschärft. Israelische Kampfflugzeuge bombardierten im Minutentakt den Gazastreifen, um Raketen-Abschussrampen und Kommandozentralen der radikalen Hamas und anderer Gruppen auszuschalten. Auch Kommandeure der radikalen Organisationen wurden ins Visier genommen. Nach palästinensischen Angaben kamen innerhalb von zwei Tagen 38 Menschen ums Leben, darunter 30 Zivilisten.

Am Dienstag hatte die Hamas insgesamt 155 Raketen aus dem Gaza-Streifen nach Israel geschossen, sagte ein Sprecher des israelischen Militärs (IDF) den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Davon seien 117 Raketen in Israel eingeschlagen und 38 habe das Raketenabwehr-System „Iron Dome“ abgefangen.

Am Mittwoch seien bisher 10 Hamas-Raketen in Israel eingeschlagen. 15 weitere Hamas-Raketen wurden abgefangen. Der IDF-Pressesprecher Major Arye Sharuz Shalicar sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:

„Unter den von der Hamas eingesetzten Flugkörpern befinden sich Raketen des Typs M-302. Diese haben eine Reichweite von 160 Kilometer. Vor Beginn der Operation haben wir insgesamt 80 Raketen abgefangen. Es stimmt nicht, dass die Hamas erst kürzlich mit der Beschießung Israels begonnen hatte.“

Im März hatte die israelische Marine im Roten Meer einen Frachter mit Dutzenden Raketen des Typs M-302 gestoppt.

Die israelische Luftwaffe hat bisher 500 Orte im Gaza-Streifen bombardiert. Mindestens 25 Menschen wurden getötet, meldet The Times of Israel.

Darunter seien elf Wohnhäuser von führenden Hamas-Funktionären gewesen. Bei einem der Angriffe wurden nach Darstellung des palästinensischen Innenministeriums auch ein führender Vertreter der Gruppe Islamischer Dschihad sowie fünf seiner Angehörigen getötet. Um die Zahl ziviler Opfer gering zu halten, fordert die israelische Armee zumeist per Telefon auf, die Gebäude zu verlassen, wie Bewohner berichteten.

Amnesty International-Direktor Philip Luther stuft die Angriffe der Hamas gegen Israel als „Kriegsverbrechen“ ein. Doch auch Israel solle sich bei seinen Luftschlägen lediglich auf militärische Ziele konzentrieren.

Währenddessen hat der Ex-Bürgermeister New Yorks Michael Bloomberg seine Solidarität mit Israel unterstrichen. Die Reaktion Israels sei nicht unangemessen. Er habe große Sympathien für Menschen, die Opfer von Terrorismus sind. „Wenn die Terroristen an einem Ort gewinnen, werden sie ermutigt uns überall anzugreifen“, so Bloomberg.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte am Mittwoch, dass Hamas einen hohen Preis zahlen werde. Das Militär sei befähigt, die Operationen zu intensivieren. .

Die IDF hatte am Dienstag Tausende Reservisten für einen möglichen Einsatz im Gazastreifen eingezogen. Das Militär hatte die Truppen angefordert, um sich für eine Boden-Offensive zu rüsten (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unsicherheit für PCK: Verkauf der Shell-Anteile gescheitert
20.12.2024

Das Scheitern des Verkaufs der Shell-Anteile an der Schwedter Raffinerie erschüttert den Standort. Wieder bleibt die Zukunft unklar. Nun...