Die Mitglieder des Islamischen Staats (IS) sind am Erdöl-Schwarzmarkt tätig. Durch den illegalen Handel mit Öl und weiteren kriminellen Aktivitäten sollen sie täglich etwa zwei Millionen US-Dollar einnehmen.
„Der Islamische Staat ist wohl die reichste Terror-Organisation, die es jemals gegeben hat“, zitiert Bloomberg den hochrangigen Ex-Mitarbeiter des US-Finanzministeriums Matthew Levitt. Der IS sei nicht in das internationale Finanzsystem eingebettet. Deshalb sei die Organisation auch nicht so „verwundbar“ wie andere Organisationen.
Im Irak kontrolliert der IS sieben Ölfelder und zwei Öl-Raffinerien und in Ost-Syrien sechs von insgesamt zehn Ölfeldern. Die Organisation verlangt 25 bis 60 US-Dollar pro Rohöl-Barrel. Am Dienstag lag der Preis für Brent-Rohöl bei 102,691 US-Dollar, meldet das Wall Street Journal.
Der IS verkauft etwa 30.000 Barrel Rohöl pro Tag, berichtet die International Business Times. Die Gewinnspanne beim illegalen Öl-Handel ist somit sehr hoch. Unter den aktuellen finanziellen Bedingungen ist das militärische Überleben des IS langfristig gesichert.
Der Terrorismus-Analyst der US-Denkfabrik RAND, Patrick Johnston, setzt sich für finanzielle Operationen gegen den IS ein. Denn darauf beruhe letztendlich seine gesamte Stärke in den eroberten Gebieten Syriens und des Iraks. Kriegsführung und die Übernahme von Verwaltungsaufgaben von Landstrichen kosten viel Geld.
Doch einen Großteil der Waffen soll der IS im Zuge seiner Kämpfe im Irak erbeutet haben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um US-amerikanisches Kriegsmaterial aus dem Bestand der irakischen Armee.
Letztlich hat die Loyalität der IS-Kämpfer nicht nur eine ideologische Basis. Die IS-Rekruten erhalten auch hohe Gehälter. Ohne die Beschneidung der finanziellen Ressourcen des IS, ist ein nachhaltiger Stopp des IS offenbar nicht möglich.