Gemischtes

Ebola-Hysterie schürt Rassismus: Afrikanerin aus Bus geprügelt

Lesezeit: 1 min
25.10.2014 23:20
In Rom wurde eine junge Afrikanerin beschuldigt, Ebola zu haben. Passagiere in einem Bus gerieten in Panik und prügelten die Frau nieder, um sie zum Aussteigen zu bewegen. Die Angstmache um das Virus führt augenscheinlich zu einem Aufleben des Rassismus.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Eine Guineanerin ist in einem Bus in Rom wegen ihrer Hautfarbe angegriffen worden. Die 26-jährige Frau fuhr zur Mittagszeit in einem Bus durch Rom, als sie von einer Gruppe Mitreisender attackiert wurde.

Eine Jugendliche warf der Frau zunächst vor, sie habe Ebola. Daraufhin griffen Verwandte des Mädchens die Afrikanerin an und schlugen mit weiteren Passagieren auf sie ein, berichtet die römische Zeitung Il Messaggero.

„Sie sagten, ich hätte Ebola und müsste den Bus verlassen“, so die 26-Jährige, die seit vier Jahren in Italien lebt. Bürger an der nächsten Haltestation des Busses konnten die Frau von den Angreifern befreien und die Polizei verständigen. Die Beamten brachten die Frau mit zahlreichen Blutergüssen  ins Krankenhaus.

Der Anwalt des Opfers machte den Fall publik. „Sie wurde Opfer des Rassimus, der derzeit in dieser Stadt grassiert.“ Er nannte den Vorfall „beschämend“ und betonte, dass sie allein wegen ihrer Hautfarbe angegriffen wurde.

Die Angst vor Ebola bringt fast täglich neue Verdachtsfälle hervor. Die USA verschärfen Einreisebestimmungen. Westafrikaner und Reisende stehen unter Generalverdacht. Vor allem in den USA ist eine regelrechte Hysterie ausgebrochen, die durch ständig neue und oft widersprüchliche Warnungen der Regierung geschürt wird.

Auch in Europa warnen Politiker neuerdings ohne mit der Wimper zu zucken vor den Gefahren vor Ebola. Auch Hilfsorganisationen lassen nicht immer die gebotene Disziplin walten. Bei allem Verständnis um die Notwendigkeit des Spendensammelns: Mit einer ziellosen Angstmache vor dem Virus läuft der Westen Gefahr, eine massive neue Rassismus-Welle zu produzieren, bei der Menschen wegen ihrer Hautfarbe unter Generalverdacht geraten.

Wissenschaftler halten dagegen den Ausbruch einer Ebola-Epidemie in Europa für ausgeschlossen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...