Eine Guineanerin ist in einem Bus in Rom wegen ihrer Hautfarbe angegriffen worden. Die 26-jährige Frau fuhr zur Mittagszeit in einem Bus durch Rom, als sie von einer Gruppe Mitreisender attackiert wurde.
Eine Jugendliche warf der Frau zunächst vor, sie habe Ebola. Daraufhin griffen Verwandte des Mädchens die Afrikanerin an und schlugen mit weiteren Passagieren auf sie ein, berichtet die römische Zeitung Il Messaggero.
„Sie sagten, ich hätte Ebola und müsste den Bus verlassen“, so die 26-Jährige, die seit vier Jahren in Italien lebt. Bürger an der nächsten Haltestation des Busses konnten die Frau von den Angreifern befreien und die Polizei verständigen. Die Beamten brachten die Frau mit zahlreichen Blutergüssen ins Krankenhaus.
Der Anwalt des Opfers machte den Fall publik. „Sie wurde Opfer des Rassimus, der derzeit in dieser Stadt grassiert.“ Er nannte den Vorfall „beschämend“ und betonte, dass sie allein wegen ihrer Hautfarbe angegriffen wurde.
Die Angst vor Ebola bringt fast täglich neue Verdachtsfälle hervor. Die USA verschärfen Einreisebestimmungen. Westafrikaner und Reisende stehen unter Generalverdacht. Vor allem in den USA ist eine regelrechte Hysterie ausgebrochen, die durch ständig neue und oft widersprüchliche Warnungen der Regierung geschürt wird.
Auch in Europa warnen Politiker neuerdings ohne mit der Wimper zu zucken vor den Gefahren vor Ebola. Auch Hilfsorganisationen lassen nicht immer die gebotene Disziplin walten. Bei allem Verständnis um die Notwendigkeit des Spendensammelns: Mit einer ziellosen Angstmache vor dem Virus läuft der Westen Gefahr, eine massive neue Rassismus-Welle zu produzieren, bei der Menschen wegen ihrer Hautfarbe unter Generalverdacht geraten.
Wissenschaftler halten dagegen den Ausbruch einer Ebola-Epidemie in Europa für ausgeschlossen.