Die Nato hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen russische Militär-Kolonnen in der Ost-Ukraine gesichtet.
„Wir haben vor allem russische Panzer, russische Artillerie, russische Luftabwehrsysteme und russische Kampftruppen beim Einmarsch in die Ukraine gesichtet“, zitiert Bloomberg den Nato-Oberbefehlshaber Philip Breedlove.
Die dpa meldet:
Die Nato hat bestätigt, dass ein russischer Militärkonvoi in die Ukraine gelangt sei. Nato-General Philip Breedlove bestätigte am Mittwoch in Sofia entsprechende Berichte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) über russische Truppenbewegungen. «In den vergangenen zwei Tagen haben wir dasselbe gesehen, was die OSZE berichtet», sagte Breedlove. Dabei handele es sich um «Kolonnen mit russischer Ausrüstung, vor allem russische Panzer, russische Artillerie, russische Luftabwehrsysteme und russische Kampftruppen», die in die Ukraine gelangten, sagte Breedlove. Konkrete Zahlen nannte er nicht.
Doch Russland bestreitet, in der Ost-Ukraine einmarschiert zu sein.
Reuters meldet:
Die russische Armee ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau nicht in der benachbarten Ukraine präsent. Es wies damit am Mittwoch die Darstellung der Nato zurück, dass Militärkonvois die Grenze überschritten hätten. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte den Ministeriumssprecher, Generalmajor Igor Konaschenkow, mit den Worten: "Es gab und gibt keinen Beweis" hinter einer solchen Behauptung.
Ria Novosti meldet:
„Wir achten schon gar nicht mehr auf die haltlosen Äußerungen des Nato Supreme Allied Commander Europe, General Philip Breedlove, über von ihm ‚beobachtete‘ russische Militärkolonnen, die angeblich in die Ukraine intervenieren“, kommentierte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow. „Das regelmäßige Wellenschlagen in Brüssel bezüglich einer angeblichen Präsenz des russischen Militärs in der Ukraine beruht auf keinerlei Fakten (…) Es entsteht der Eindruck, dass, je weniger die europäische Öffentlichkeit General Philip Breedlove glaubt, dieser desto heftigere alarmistische Erklärungen abgibt.“
Die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten in den vergangenen Tagen berichtet, dass sie Lastwagenkonvois mit schweren Waffen und Uniformierte ohne Hoheitsabzeichen im Osten der Ukraine gesehen hätten. Die ukrainische Regierung erklärte, bei den Rebellen seien russische Söldner im Einsatz.
Die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet:
Die ukrainischen Anti-Terror-Einheiten müssen sich auf Kampfhandlungen vorbereiten, weil Russland und die von Russland kontrollierten Terroristen ihre militärischen Aktivitäten verstärkt haben. Das teilte der ukrainische Verteidigungsminister Stepan Poltorak nach einer Regierungssitzung am Mittwoch mit: "Wir sehen und wissen über verstärkte Aktivitäten von Terror-Gruppen und von Russland. Wir beobachten ihre Bewegungen ganz genau und wissen, wo sie sind. Und wir erwarten überraschende Aktionen von ihnen. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, dass wir uns auf den Kampf vorbereiten."
Die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten in den vergangenen Tagen berichtet, dass sie Lastwagenkonvois mit schweren Waffen und Uniformierte ohne Hoheitsabzeichen im Osten der Ukraine gesehen hätten.
Die ukrainische Regierung erklärte, bei den Rebellen seien russische Söldner im Einsatz. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind in den vergangenen 24 Stunden ein ukrainischer Soldat getötet und fünf weitere Soldaten verletzt worden.
Zuvor haben sich die ukrainischen Regierungstruppen nach Angaben von Verteidigungsminister Stepan Poltorak auf eine neue Offensive der Rebellen vorbereitet. Die Einheiten im Osten des Landes würden verlegt, um auf das Vorgehen der Rebellen zu reagieren, sagte der Minister laut Reuters am Mittwoch in Kiew.
Die Rebellen hätten in den vergangenen Tagen Verstärkung erhalten. „Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, eine Militäraktion vorzubereiten“, fügte der Minister bei einer Kabinettssitzung hinzu.
Am Mittwoch war in der Industriemetropole Donezk heftiger Beschuss zu hören. Am Dienstag hatte die Regierung in Kiew den Rebellen vorgeworfen, neue Kämpfe vorzubereiten. Diese hätten Verstärkung durch russische Söldner erhalten, sagte ein Militärsprecher.