Türkische und amerikanische Streitkräfte wollen 2000 gemäßigte syrische Rebellen in der Türkei trainieren, um sie für den Kampf gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) zu stärken. Die Ausbildung solle auf einem Stützpunkt in der Stadt Kirsehir in Zentralanatolien stattfinden, sagte ein Sprecher des türkischen Verteidigungsministeriums am Montag. Die Türkei hatte bereits ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, syrische Aufständische im Rahmen der US-geführten Militäroffensive gegen den IS auszubilden und auszurüsten. Details zur Zahl der Rebellen oder dem Trainingsort waren jedoch noch nicht bekannt.
US-Vizepräsident Joe Biden hatte sich am Wochenende mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul getroffen, um die Rolle der Türkei im Kampf gegen den IS zu beraten. Der IS kontrolliert weite Gebiete des Irak und im benachbarten Syrien. Seit geraumer Zeit wird er auch von einer von den USA geführten internationalen Militärallianz aus der Luft angegriffen. Insgesamt sollen im Rahmen der US-Militäraktion 5000 syrische Rebellen in diversen Ländern ausgebildet werden, um gegen die IS-Miliz zu vorzugehen.
Die Türkei hält sich im Einsatz gegen den IS bedeckt: Die Regierung in Ankara will eine Stärkung der kurdischen PKK verhindern. Wegen dieser Politik war es in der Türkei und in mehreren europäischen Städten zu teilweise gewalttätigen Protesten gekommen.
Die Türkei will sich alle Optionen offenhalten: Am 1. Dezember wird Russlands Präsident Wladimir Putin in der Türkei erwartet, um mit Erdogan zu sprechen.