Technologie

Nahrung aus Insekten: EU regelt Zukunfts-Markt

Der Markt für Nahrungsmittel aus Insekten wächst. Nun hat die EU ein Regelwerk verfasst, um die Rechte der sechsbeinigen Tiere und die Hygiene-Standards für die zahlreichen Insekten-Farmen zu vereinheitlichen.
30.01.2015 13:11
Lesezeit: 1 min

Der Markt für Nahrungsmittel aus Insekten wächst. Nun hat das erste EU-Land ein Regelwerk verfasst, um die Rechte der sechsbeinigen Tiere  und die Hygiene-Standards für die zahlreichen neu-gegründeten Insekten-Farmen zu vereinheitlichen. Vor allem fein zu Mehl vermahlen, halten Insekten als Proteinquelle Einzug in europäische Speisepläne.

Die UN Lebensmittel-Behörde FAO hat schon 2013 die Menschen in aller Welt aufgerufen, ihren Hunger durch den Verzehr von Insekten zu stillen. Noch im gleichen Jahr hat die Europäische Union ein Millionen-Projekt namens Proteinsect mitfinanziert, das Insekten als Proteinquelle erschließen sollte. Die Kosten für die EU-Steuerzahler beliefen sich auf knapp 3 Millionen Euro.

Die Entwicklung von insektenbasierten Nahrungsmitteln ist in Europa inzwischen so weit fortgeschritten, dass ein Regelwerk her musste. Mittlerweile gibt so viele Firmen, die Insekten verkaufen, dass die Unternehmen von einem regelrechter Trend sprechen. Die Industrie wird auf einen Wert von 230 Millionen Pfund geschätzt, so das Fachmagazin New Nutrition Business.

Insbesondere das Projekt Insect Europe hat das Ziel, der weltweit führende Produzent von Insektennahrung zu werden. Durch die Methode, die Tiere zu feinem mehr zu vermahlen und daraus etwa Protein-Riegel zu formen, will das Unternehmen den Ekel der Europäer vor den Sechsbeinern ausschalten und so die Akzeptanz erhöhen. Weltweit essen bereits zwei Milliarden Menschen regelmäßig Insekten. Tatsächlich bieten Supermärkte in den Niederlanden und Belgien bereits Insektennahrung an, Luxemburg hingegen hat die Insektenkost vorübergehend verboten bis eine einheitliche EU-weiten Richtlinien gefunden werden.

Solche Richtlinien hat die Agentur für die Sicherheit der Nahrungskette FASFC in Belgien nun erstmalig in der EU festgelegt. Die Standards für die Hygiene und Aufzucht der Tiere sollen die Akzeptanz für die Nahrung weiter erhöhen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Steuerhinterziehung: Zahl der Betriebsprüfungen geht seit Jahren zurück - das bringt Probleme mit sich
17.08.2025

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung ist immer wieder ein erklärtes Ziel der Politik. Doch in der Realität gibt es immer weniger...

DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...

DWN
Panorama
Panorama Datenschutz und Oktoberfest - was sich im September ändert
16.08.2025

Die Tage werden kürzer und der Herbst naht im September. Welche Neuerungen bringt der neue Monat für Verbraucherinnen und Verbraucher?...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Business Angels sind keine Almosen-Geber: So knackt man sie trotzdem
16.08.2025

Sie heißen Engel, aber verschenken nichts: Warum Business Angels für Start-ups goldwert sind – und wieso Gründer trotzdem mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 150 Jahre ohne Steuerprüfung? Personalmangel bremst Steuerkontrollen in Deutschland aus
16.08.2025

In Deutschland können Kleinstbetriebe statistisch gesehen 150 Jahre lang einer Steuerprüfung entgehen – während dem Staat Milliarden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: Vor diesen Herausforderungen steht der künftige Bahn-Chef
16.08.2025

Richard Lutz muss seinen Posten als Bahnchef räumen - und übergibt dabei zahlreiche Probleme an seinen Nachfolger. Kann der erfolgreicher...

DWN
Technologie
Technologie Laser gegen Putins Drohnen: Europas Hightech-Antwort auf den Krieg
16.08.2025

Während russische Drohnen den Himmel über Europa testen, setzen die Ukraine und die EU auf eine futuristische Waffe: Laser, die für...

DWN
Finanzen
Finanzen Europas Bankenaufsicht warnt: Drei Risiken können das Finanzsystem erschüttern
16.08.2025

Er führt Europas Bankenaufsicht – und sieht drei Gefahren, die selbst starke Institute ins Wanken bringen könnten: geopolitische...