Politik

US-Vize Biden hält Merkel-Reise nach Moskau für sinnlos

US-Vizeprasident Joe Biden hält die Verhandlungen von Angela Merkel und François Holllande für aussichtslos. Russland kämpfe in der Ukraine mit Panzern und sei nicht an einem Frieden interessiert. Die Nato fordert daher ein härteres Vorgehen gegen Russland.
07.02.2015 12:44
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Vizepräsident Joe Biden hat wenig Vertrauen, dass Deutschland und Frankreich „Putins Offensive in der Ukraine“ stoppen können:

„Putin ruft nach neuen Friedensplänen, während seine Truppen durch die ukrainische Landschaft rollen. Er ignoriert absolut jede Vereinbarung, die sein Land in der Vergangenheit unterzeichnet hat, darunter auch jene von Minsk“, so Biden am Freitag in Brüssel.

Die Ukraine „kämpft ums Überleben gegen russische Söldner und Panzer und, wie wir in den USA sagen, ,kleine grüne Männchen’, also Soldaten ohne Abzeichen, die nichts anderes sind als russische Spezialeinheiten“, zitiert ihn der EUoberserver.

„In diesem Moment müssen die EU und die USA zusammenstehen. Es darf nicht zugelassen werden, dass Russland die Karte von Europa neu aufzieht. Denn das ist genau, was sie versuchen“.

Joe Biden hat im vergangenen Herbst erstmals zugegeben, dass die Amerikaner die EU gegen ihren Willen zu Sanktionen gegen Russland gezwungen zu haben. Biden sagte wörtlich, Obama habe darauf bestanden, dass die EU wirtschaftlichen Schaden in Kauf nehme, um die Russen zu strafen. Die Ausführungen Bidens bei einer Rede in Harvard machen klar, dass Angela Merkel und ihre EU-Kollegen auf Druck der USA ihren eigenen Völkern Schaden zugefügt haben.

In Moskau ist es am späten Freitagabend zumindest zu einer ersten Annäherung zwischen Deutschland, Frankreich und Russland gekommen. Gemeinsam mit der Ukraine wollen sie bis zum Sonntag einen Fahrplan für die Ukraine vorlegen. Russlands Präsident Wladimir Putin wird erstmals seit längerem nicht mehr als Außenseiter, sondern als Partner behandelt.

Noch liegen über den Krisen-Gipfel zwischen Deutschland, Frankreich und Russland keine Erkenntnisse vor. Doch die Russen haben bereits klargemacht, dass US-Waffen für Kiew den Konflikt dramatisch verschärfen würden. Dabei drängt die Zeit: US-Präsident Barack Obama will in Kürze entscheiden, ob an das ukrainische Militär Waffen geliefert werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...