Finanzen

Nach Sanktionen: Russische Sberbank in Osteuropa auf dem Rückzug

Die russische Sberbank will ihr Osteuropa-Geschäft teilweise aufgeben. Medien berichten vom Rückzug aus Ungarn und der Slowakei. Als Begründung wird die Wirtschaftskrise in Russland genannt. Banken wie die UniCredit haben bereits Interesse an der slowakischen Sparte angemeldet.
23.02.2015 15:41
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Belastet von Ukraine-Konflikt und Wirtschaftskrise in der Heimat will sich die russische Sberbank einem Pressebericht zufolge aus Ungarn und der Slowakei zurückziehen. Russlands größte Bank bereite einen Verkauf ihrer dortigen Töchter vor, schrieb die tschechische Zeitung Lidove Noviny am Montag unter Berufung auf Insider. Interesse an der Sparte in der Slowakei hätten bereits die italienische HVB-Mutter UniCredit, der tschechisch-slowakische Finanzinvestor Penta und die ungarische Bank OTP angemeldet. Das Geschäft in Tschechien hingegen stehe nicht zum Verkauf.

Die Sberbank wollte sich nicht dazu äußern. Sie hatte die Sparten erst vor drei Jahren übernommen, als sie das Mittel- und Osteuropa-Geschäft der österreichischen Krisenbank ÖVAG kaufte. Ihre Töchter in Ungarn und der Slowakei zählen dort eher zu den kleineren Instituten. Die Sberbank gehört zu den russischen Instituten, die von Sanktionen der EU und der USA im Ukraine-Konflikt betroffen sind. Dadurch hat sie unter anderem nur beschränkt Zugang zu Kapital aus dem Ausland.

Die Sperbank hatte er kürzlich für Aufsehen gesorgt, als die Bank in Deutschland aktiv wurde.

Am Wochenende haben die USA eine weitere Verschärfung der Russland-Sanktionen angekündigt, Großbritannien hat sich der Forderung angeschlossen (Video am Anfang des Artikels). Die neuen Sanktionen sollen der „russischen Wirtschaft Schmerzen bereiten“, so US-Außenminister John Kerry. Im Fokus stehen Maßnahmen, die eine Pleitewelle unter russischen Unternehmen auslösen könnten. Banken sollen laufende Kredite fällig gestellt werden, um die Institute von der Finanzierung abzuschneiden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft rutscht tiefer ins Minus
22.08.2025

Die Deutsche Wirtschaft kämpft mit Einbrüchen und neuen Belastungen. Frische Zahlen zeigen, wie stark sich Rezession, Zölle und schwache...

DWN
Politik
Politik Debatte über Kassenbeiträge: Neue Praxisgebühr und mehr Arzneimittel-Zuzahlungen?
22.08.2025

Die steigenden Kosten im Gesundheitswesen bringen die Krankenkassen unter Druck. Vorschläge wie höhere Arzneimittel-Zuzahlung oder eine...

DWN
Politik
Politik Im Gegenwind: Was den Windkraftausbau wirklich bremst
22.08.2025

Windkraft ist das Rückgrat der deutschen Energiewende. Und gleichzeitig ihr wunder Punkt. Obwohl der Ausbau gesetzlich priorisiert ist,...

DWN
Panorama
Panorama Neuer Generationenvertrag: DIW-Präsident Marcel Fratzscher fordert Rentner-Pflichtdienst
22.08.2025

Immer mehr Experten fordern eine gerechtere Lastenverteilung zwischen Jung und Alt. Ökonom Marcel Fratzscher bringt mit seinem Vorschlag...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögensaufbau: Erbe, Immobilien, Alter – wie ungleich Vermögen in Deutschland verteilt ist
22.08.2025

In fast keinem anderen Land in Europa sind Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland: Ältere Generationen verfügen über deutlich...

DWN
Politik
Politik Moskau sprengt Trumps Friedensplan: Angriff auf amerikanisches Werk als Signal an Washington
22.08.2025

Russische Raketen haben in der Westukraine eine US-Elektronikfabrik zerstört – mitten in einer entscheidenden Phase möglicher...

DWN
Technologie
Technologie Pixel 10: Googles KI-Offensive gegen Apples iPhone
22.08.2025

Google setzt Apple mit seiner neuen Pixel-Generation massiv unter Druck. Während der iPhone-Konzern beim Thema Künstliche Intelligenz ins...

DWN
Technologie
Technologie China erweitert seinen KI-Einfluss: Erste Schritte im islamischen Technologieraum sichtbar
22.08.2025

China nutzt offene KI-Modelle, religiöse Märkte und diplomatische Strategien, um seine Macht in der KI-Geopolitik auszuweiten. Von...