Politik

Ukraine: Nato verschärft den Ton gegenüber Russland

Die Nato hat die Rebellen in der Ukraine gewarnt: Ein weiterer Vormarsch werde von der internationalen Gemeinschaft nicht hingenommen werden. Tatsächlich haben sich die Rebellen in den vergangenen Wochen eher defensiv verhalten. Die harschen Worte könnten ein Vorspiel für eine Neu-Auflage der Konfrontation mit Russland sein.
20.08.2015 00:29
Lesezeit: 1 min

Die Nato hat die Rebellen in der Ostukraine mit deutlichen Worten vor einem weiteren Vormarsch gewarnt. «Jeder Versuch der von Russland unterstützten Separatisten, zusätzliches ukrainisches Gebiet einzunehmen, wäre für die internationale Gemeinschaft nicht hinnehmbar», teilte eine Sprecherin am Mittwochabend nach Beratungen von Vertretern der Bündnisstaaten in Brüssel mit. Alle Seiten seien zum Abbau der Spannungen und zur Zurückhaltung verpflichtet. Die Lage werde nach der jüngsten Eskalation der Gewalt als sehr besorgniserregend eingestuft.

Die Nato springt damit auf den Zug der Eskalation in der Ukraine auf - reichlich spät und wie in der Vergangenheit ziemlich oft ohne jeden Beleg dafür, dass wirklich die Rebellen die Schuld an der Eskalation tragen. Die meisten Beobachter stimmen darin überein, dass die Rebellen im Sommer keine nennenswerten neuen Militär-Initiativen gesetzt hätten.

Die Rebellen ihrerseits beschweren sich nunmehr seit einigen Wochen über die Regierung in Kiew, die demnach die Zuspitzung bewusst vorantreibe. So berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS, die Rebellen hätten eine Artillerie-Stellung lokalisiert, von der aus die ukrainische Armee die Stadt Mariupol unter Beschuss nehme. Eine unabhängige Bestätigung dieser Behauptung liegt allerdings nicht vor.

Allerdings warnen die Russen seit geraumer Zeit davor, dass man die Aktionen der Ukraine nicht akzeptieren könne. Anders als die Nato drohen die Russen allerdings nicht mit militärischer Gewalt, sondern appellieren an die Vertragspartner von Minsk, sich an die Vereinbarungen zu halten.

In Nato-Kreisen hieß es, ein direktes militärisches Eingreifen des Bündnisses in den Konflikt werde weiter kategorisch ausgeschlossen. Die Ukraine ist bislang kein Mitglied und kann deswegen nur auf indirekte Unterstützung von Bündnisstaaten zählen.

In der offiziellen Stellungnahme zur Sitzung der Nato-Vertreter wurde erneut betont, dass Russland eine besondere Verantwortung dafür trage, eine politische Lösung für den Konflikt zu finden. Die Nato stehe geschlossen zur ihrer Unterstützung für die Souveränität und die territoriale Unversehrtheit der Ukraine, hieß es.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxus für die Chefetage: DAX-Vorstände kassieren das 41-Fache ihrer Mitarbeiter
12.08.2025

Während die Wirtschaft stagniert, steigen die Managergehälter: DAX-Vorstände verdienen im Schnitt das 41-Fache ihrer Mitarbeiter – und...

DWN
Politik
Politik Rente und Lebensarbeitszeit: Beamte sollen länger arbeiten, weil sie im Schnitt länger leben
12.08.2025

Die Deutschen sollen länger arbeiten, fordert die Wirtschaftsministerin, auch um die Sozialsysteme abzusichern. Für das Rentensystem hat...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Nur jeder Dritte zufrieden mit Kanzler Merz – Unzufriedenheit steigt weiter
12.08.2025

Rund 100 Tage nach Amtsantritt der neuen Koalition fällt die Bilanz für Bundeskanzler Friedrich Merz eher ernüchternd aus. Einer...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: DAX-Schwergewicht rutscht weiter ab – jetzt SAP-Aktie kaufen?
12.08.2025

Die SAP-Aktie steht unter Druck – trotz starker Cloud-Zahlen und stabiler Marktstellung. Anleger fragen sich: Jetzt die SAP-Aktie kaufen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaming-Boom in Deutschland: Verbraucher geben 4,6 Milliarden Euro aus
12.08.2025

Die Gaming-Branche in Deutschland erlebt einen spürbaren Aufschwung: Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Ausgaben der Verbraucherinnen und...

DWN
Panorama
Panorama Heiße Tage, kühle Skepsis: Warum wir uns mit Klimaanlagen so schwertun
12.08.2025

Während Klimaanlagen in vielen Ländern weltweit zur normalen Ausstattung gehören, sind sie in Deutschland noch immer umstritten....

DWN
Politik
Politik Sonntagsfrage: AfD mit Rekordwert in aktueller Forsa-Umfrage – Tiefpunkt für Schwarz-Rot und Kanzler Merz
12.08.2025

Die aktuelle Sonntagsfrage bringt die schwarz-rote Koalition unter Druck: Die AfD erreicht ihren Rekordwert, die Union verliert. Die...

DWN
Politik
Politik Selenskyj warnt: Putin nutzt Trump-Treffen als Vorwand für neue Offensive – kein Wille zum Frieden
12.08.2025

Kurz vor dem Gipfel zwischen Donald Trump und Wladimir Putin warnt Wolodymyr Selenskyj: Moskau rüste für neue Angriffe, statt Frieden zu...