Politik

Absage an die EU: Merkel will keine europäische Armee

Angela Merkel hat der Bildung einer eigenen EU-Armee eine Absage erteilt. Sie glaubt nicht an das Ende der nationalstaatlichen Armeen.
04.09.2015 00:43
Lesezeit: 1 min

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Zweifel geäußert, dass es in absehbarer Zeit eine europäische Armee geben wird. "Ich sehe die vollständige Bildung einer europäischen Armee im Augenblick noch nicht, gerade aus deutscher Perspektive", sagte sie am Donnerstag während einer Veranstaltung an der Universität Bern. Sie könne nicht sagen, ob es in 20 Jahren keinerlei nationalstaatliche Armeen in der EU mehr geben werde. In Deutschland gebe es Verfassungsgerichts-Urteile, die definierten, was Kernbestandteile eines Nationalstaates seien. Dazu gehörten die Verteidigungsfähigkeit und die Sozialstaatlichkeit.

"Wir stoßen hier auch an Grenzen, die sehr viel weitergehende Schritte erforderlich machen würden als die Veränderung des deutschen Grundgesetzes", sagte Merkel und bremste weitreichende Integrationsüberlegungen.

Sie plädierte dafür, in der Außen- und Sicherheitspolitik vor allem die praktische Kooperation zwischen den Ländern weiterzuentwickeln. Es gebe schon jetzt punktuell gemeinsame Armee-Einheiten verschiedener EU-Staaten und gemeinsame Einsätze. Nötig sei ein gesamteuropäischer Sicherheitsraum, zu dem auch Russland gehöre.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat mehrfach eine europäische Armee als Ziel genannt. Andere EU-Staaten fordern eine gemeinsame Sozialpolitik.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...