Politik

Russland blamiert die Nato: „Freie Syrische Armee“ ist ein Phantom

Der russische Außenminister Lawrow hat seinen US-Kollegen Kerry gebeten, den Russen zu sagen, wo die „Freie Syrische Armee“ sei – man habe sie nirgends in Syrien gefunden. Die Nato nennt diese Gruppe immer wieder als ihren Partner im Kampf gegen Assad.
05.10.2015 14:28
Lesezeit: 1 min
Russland blamiert die Nato: „Freie Syrische Armee“ ist ein Phantom
Das russische Verteidigungsministerium veröffentliche am Montag Videos, die die Zerstörung von IS-Stellungen in der Provinz Homs zeigen sollen. (Quelle: EPA/RUSSIAN DEFENCE MINISTRY PRESS SERVICE)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland entdeckt beim Einsatz in Syrien neue Merkwürdigkeiten – und verabsäumt es nicht, die Nato süffisant um Aufklärung zu bitten. So sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau, dass man in Syrien nirgendwo Hinweise auf die Existenz der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ gefunden habe. Lawrow sagte laut TASS, dass die von der Nato und den US-Militärs stets als „moderate syrische Opposition“ bezeichnete Gruppe eine „Phantom-Gruppe“ sei, also gar nicht existiere. Lawrow: „Niemand hat uns gesagt, wo die Freie Syrische Armee ist oder wo und wie die anderen Einheiten der moderaten Opposition operieren. Wir sind sogar bereit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, wenn das wirklich effizient bewaffnete Gruppen der patriotischen Opposition sind, die aus Syrern besteht.“ Lawrow sagte, er habe seinen US-Kollegen John Kerry gebeten, ihm Auskunft über die Gruppe und ihre Führer zu geben.

Die US-Neocons hatten versucht, die Russen anzuschwärzen und ihnen vorgeworfen, Moskau kämpfe gar nicht gegen den IS, sondern gegen mit den USA verbündete Terror-Milizen. Russland hatte darauf kühl geantwortet, man kämpfe gegen alle Terroristen in der Region. Unterstützung erhielt Russland überraschend von Frankreich, das diesen Auftrag bestätigte. US-Präsident Barack Obama und Israel werden laufend über die russischen Aktionen informiert, wie das Pentagon bestätigt.

Die Russen melden weitere Fortschritte im Kampf gegen den IS. Nachdem am Wochenende bereits wichtige Infrastruktur zerstört worden sein soll, meldet das russische Verteidigungsministerium am Montag die Zerstörung der IS-Kommunikationszentrale in Homs.

Überprüfen lassen sich diese Meldungen nicht. Bei Meldungen, die von den in den Krieg verwickelten Parteien lanciert werden, ist generell Vorsicht angebracht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Weil Eltern keine Superhelden sein müssen!

Familien haben ihren ganz speziellen Vorsorgebedarf, der mit den Kindern wächst und sich verändert. Unterstützen Sie Familien bei der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ende der Schuldenbremse: Milliarden für die Wirtschaft - Booster oder Belastung?
26.03.2025

Für Unternehmen und Arbeitnehmer birgt das milliardenschwere Schuldenpaket Chancen – aber auch Risiken: höhere Steuern, steigende...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär warnt Russland: "Unsere Antwort wird zerstörerisch sein"
26.03.2025

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat in Warschau die Entschlossenheit des Bündnisses zur Verteidigung seiner östlichen Flanke...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie: Glyphosat-Urteil verunsichert Anleger - Kurs extrem volatil
26.03.2025

Ein US-Gericht hat Bayer in einem Glyphosat-Prozess zu einer Milliarden-Schadenersatzzahlung verurteilt. Anleger zeigten sich am Montag...

DWN
Politik
Politik Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD: Bei diesen Streitthemen knirscht es noch
26.03.2025

Union und SPD haben sich auf ein großes Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur verständigt. Doch in zentralen Streitpunkten wie...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie stürzt nach März-Kursrallye ab
26.03.2025

SAP hat Novo Nordisk als wertvollstes Unternehmen Europas abgelöst. Die Marktkapitalisierung übertrifft den ehemaligen Spitzenreiter um 4...

DWN
Politik
Politik Russlands Außenminister Lawrow: Nordstream-Pipelines im Fokus der USA
26.03.2025

Drei von vier Strängen der Nordstream-Pipelines liegen zerstört in der Ostsee. Dennoch bleiben sie ein Thema für Russland und die USA....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Dienstreisen als Steuerfalle: Wie Unternehmen hohe Nachzahlungen verhindern
26.03.2025

Was viele Unternehmer nicht wissen: Bereits regelmäßige Geschäftsreisen in ein bestimmtes Land oder die Nutzung temporärer Büroräume...

DWN
Politik
Politik US-Chatskandal: Trump weist Verantwortung von sich
26.03.2025

Nach der Enthüllung des US-Chatskandals mit sensiblen Militärinformationen spielt Präsident Donald Trump die Tragweite der...