Politik

EU-Staaten verschärfen Sicherheit, Deutschland teilweise

Lesezeit: 1 min
14.11.2015 11:40
Belgien, Italien und Russland haben die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Für Deutschland fordern die Ministerpräsidenten Seehofer und Tillich die durchgehende Kontrolle aller deutschen Grenzen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach den Terrorattacken in Paris verschärft das Nachbarland Belgien seine Sicherheitsmaßnahmen. Das betreffe die Grenze zu Frankreich, die Flughäfen und den Zugverkehr, sagte Premierminister Charles Michel der Nachrichtenagentur Belga am frühen Samstagmorgen. Details zu den Kontrollen blieben zunächst offen. Michel rief auch den nationalen Sicherheitsrat zusammen, um über die Lage zu beraten. Belgien hat seine Staatsbürger aufgefordert, alle nicht notwendigen Paris-Reisen vorerst abzusagen. Zudem kündigte Premierminister Charles Michel über den Kurznachrichtendienst Twitter schärfere Kontrollen bei öffentlichen Veranstaltungen an. Die Belgier sollten sich aber dennoch nicht von Angst vereinnahmen lassen, schrieb er am Samstag.

Auch Italien hat seine Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Das Risiko weiterer tödlicher Anschläge dürfe nicht unterschätzt werden, erklärt Ministerpräsident Matteo Renzi in einer Fernsehansprache.

Die Bundesregierung hat nach den Anschlägen in Paris die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verstärkt, allerdings nicht in dem Ausmaß wie andere EU-Staaten. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere sagte am Samstag nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts im Kanzleramt, seit der Nacht seien Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit ergriffen worden. Vor allem die Kontrollen des Flug- und Zugverkehrs von und nach Frankreich seien verstärkt worden. Polizisten seien mit "robusterer Ausstattung" im Einsatz. Zudem werde die Szene der islamistischen Gefährder genau überwacht. Dasselbe gelte für die rechtsextreme Szene.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) fordern schärfere Sicherheitsmaßnahmen auch in Deutschland. Neben der Sicherung der EU-Außengrenzen müsse auch über durchgehende Kontrollen an den deutschen Grenzen nachgedacht werden, sagte Seehofer am Samstag beim Landesparteitag der sächsischen CDU in Neukieritzsch. «Wir müssen wissen, wer bei uns ist und wer durch unser Land fährt.» Tillich sprach sich ebenfalls für Kontrollen aus. «Eine faktisch längere unkontrollierte Einreise darf es nicht länger geben», sagte er.

Russland verschärft seine Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls. Transportminister Maxim Sokolow kündigt Maßnahmen zur Sicherung der Verkehrwege an. Zudem wird erwogen, Flüge von Moskau nach Paris auszusetzen.

Das Nord-Terminal des Londoner Flughafens Gatwick ist evakuiert worden. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, erklärt der Flughafenbetreiber auf Twitter.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...