Finanzen

Deutsch-chinesische Börse in Frankfurt gestartet

Lesezeit: 1 min
18.11.2015 17:40
Die neue deutsch-chinesische Börse hat in Frankfurt mit knapp 200 Finanzprodukten in Renminbi den Handel aufgenommen. Auch in Offshore-Renmimbi begebene Anleihen können gehandelt werden. In den kommenden Monaten soll das Angebot noch erhöht werden.
Deutsch-chinesische Börse in Frankfurt gestartet

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

An der China Europe International Stock Exchange (CEINEX) in Frankfurt waren zum Start am Mittwoch 181 Anleihen und 17 Indexfonds (ETFs) gelistet. Die Eröffnung sei ein wichtiger Schritt bei der Öffnung der chinesischen Finanzmärkte, sagte Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter, fügte allerdings hinzu: "Uns steht noch viel Arbeit bevor." Kengeter hat als Investmentbanker einige Zeit im Reich der Mitte gearbeitet und gab auf Mandarin den Startschuss für den Handel. "Auf gute Zusammenarbeit und gutes Gelingen!"

Die angebotenen ETFs basieren auf chinesischen Geldmarktprodukten oder Aktienindizes, beispielsweise dem Shanghaier SSE 50. Die neue Börse wolle ihr Produktangebot schrittweise ausbauen, erklärte CEINEX-Vorstand Jianhong Wu. Es könne bald auch chinesische Aktien, sogenannte d-shares, umfassen. Konzerne aus der Volksrepublik könnten diese in Frankfurt ausgeben und über das Zweitlisting Kapital bei internationalen Investoren aufnehmen. Bei der CEINEX gibt es die Hoffnung, große chinesische Unternehmen wie PetroChina oder die Bank of China anzulocken, was der Etablierung des neuen Marktplatzes helfen würde.

CEINEX wolle zunächst vor allem um institutionelle Investoren werben, sagte Wu. Die chinesische Politik unterstütze das Projekt und erhoffe sich davon auch Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Marktes im Reich der Mitte. Die Deutsche Börse hält an der CEINEX genauso wie die größte chinesische Börse Shanghai Stock Exchange (SSE) 40 Prozent, die übrigen Anteile liegen bei der China Financial Futures Exchange. Positiv auswirken wird sich die CEINEX nach Einschätzung von Experten auf die Renminbi-Handelsplattform in Frankfurt, die von der Bank of China betrieben wird.

Ende Oktober teilte die Deutsche Börse mit:

CEINEX wird internationalen Anlegern Zugang zu Produkten basierend auf chinesischen Basiswerten ermöglichen. Zum Marktstart werden Kassamarktprodukte wie ETFs und Anleihen verfügbar sein. Alle Kassamarktprodukte werden über Xetra, den etablierten Kassamarkt der Deutschen Börse mit rund 200 Teilnehmern, handelbar sein. CEINEX ist die erste autorisierte Handelsplattform für RMB-Transaktionen außerhalb der Volksrepublik China. Damit eröffnet sie Anlegern attraktive neue Möglichkeiten, chinesische Produkte höchst effizient zu handeln und trägt dadurch zur Internationalisierung des RMB bei.“

Für Kunden, die dort ein Renminbi-Konto haben, ist es hilfreich, wenn sie ihr Geld in Deutschland auch in Finanzprodukte in der chinesischen Währung anlegen können. China wiederum treibt durch die vielfältigen Projekte die Internationalisierung seiner Währung voran und möchte erreichen, dass der Renminbi nicht nur als globale Handelswährung, sondern perspektivisch auch als Investitionswährung eingesetzt wird.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Grundsicherung im Alter: Zu wenig gearbeitet und trotzdem Rente?
25.12.2024

Das Thema Rente ist ein heißumkämpftes Wahlkampfthema in der „Rentnerrepublik“ Deutschland – und die Zahl der Rentner und der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brain Drain in Deutschland? 20 Prozent der Studenten wollen nach Abschluss auswandern
25.12.2024

Laut einer Umfrage sehen viele Studenten bessere berufliche Chancen im Ausland. Auch die Zahl der deutschen Auswanderer war zuletzt hoch....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: „Null-Bock-Tage“ im Job? Auszeiten im Arbeitsalltag – ein Arbeitsmodell für Deutschland?
24.12.2024

Der Krankenstand in Deutschland bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Und das nicht ohne Grund: „Einfach mal durchatmen“ ist für...

DWN
Politik
Politik Wahlen in Deutschland: Anteil von Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund steigt
24.12.2024

Viele Menschen mit Migrationshintergrund sind wahlberechtigt. Diese Zahl steigt stetig und wird das Land in Zukunft entscheidend...

DWN
Technologie
Technologie Kirche und Künstliche Intelligenz: KI-Jesus im Beichtstuhl verblüfft Kirchenobere
24.12.2024

Avatar direkt in der Kirche: Eine Schweizer Kirche hat in diesem Jahr mit künstlicher Intelligenz einen sprechenden Jesus kreiert, der in...

DWN
Panorama
Panorama Inklusion im Fußball: Wie Manchester United mit Pflegeprodukten für Männer vorangeht
24.12.2024

Manchester United setzt mit der Einführung von Pflegeprodukten für Männer mit Blasenschwäche ein wichtiges Signal für Inklusion im...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionen für deutschen Mittelstand: Hidden Champions kämpfen um Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt
24.12.2024

Investitionen für deutschen Mittelstand sind der Schlüssel, um die Innovationskraft der Hidden Champions zu stärken. Diese weltweit...

DWN
Panorama
Panorama Spendenbereitschaft Deutschland 2024: Einfluss von Einkommen und Alter auf die Spendenhöhe
24.12.2024

Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist 2024 gesunken, trotz eines hohen Spendenvolumens von 12,5 Milliarden Euro. Der Rückgang...