In einem Interview mit Bloomberg zeigt sich der Investor George Soros bemerkenswert pessimistisch: Er rechnet damit, dass die EU an der Flüchtlingskrise zerbrechen dürfe. Soros ringt in dem Interview mit den Worten und setzt mehrfach an, zu sagen, dass die Krise die EU „zerstören“ werde. Soros ist von Anfang an ein großer Unterstützer der EU gewesen, sieht aber jetzt, dass die Union führerlos schlingert. Er lobt den Plan von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, einen Marshall-Plan aufzulegen, um die vor allem Osteuropa vor dem Kollaps zu bewahren. Die hätte schon viel früher geschehen müssen. Soros nennt ausdrücklich auch Russland als einen Teil dieses Marshall-Plans. Dies deutet darauf hin, dass die Verwerfungen im Weltfinanzsystem gravierend sein müssen, wenn Soros hat bisher Russland immer als Feind der EU dargestellt und dafür plädiert, dass die Europäer massiv in eine Aufrüstung gegen Russland investieren sollten.
Soros sagt, dass Griechenland ein hoffnungsloser Fall ist, weil das Problem dort durch das falsche Krisenmanagement völlig außer Kontrolle geraten sei. Doch im Vergleich mit den Bedrohungen für ganz Europa sei der Fall Griechenlands eine zu vernachlässigende Größe.
Soros erwartet außerdem eine harte Landung der chinesischen Volkswirtschaft. Sie sei praktisch unvermeidbar, sagte Soros in Davos. China sei aber in der Lage, dies zu managen. Es habe Ressourcen und drei Billionen Dollar Reserven.