Bulgarien verstärkt die Sicherung seiner Südgrenze, um für einen wachsenden Flüchtlingsstrom nach dem Putschversuch in der Türkei gewappnet zu sein. Die Grenzpatrouillen seien bereits intensiviert worden, sagte Ministerpräsident Boiko Borissow am Freitag laut AFP. Seit dem gescheiterten Staatsstreich in dem Nachbarland seien täglich 150 bis 200 Personen nach einem Grenzübertritt festgenommen worden.
Die Lage an der Grenze sei viel dramatischer geworden, sagte Borissow zu Journalisten. Bulgarien bereite sich auf ernsthafte Probleme mit den Flüchtlingen vor. Er werde mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am 24. August in Istanbul sprechen, kündigte er an. Am Donnerstag habe er mit der Armeeführung beraten, welche Maßnahmen zum Schutz des Landes notwendig seien.
Bis zu dem Putschversuch in der Türkei hatte der Zustrom von Migranten und Flüchtlingen nach Bulgarien in diesem Jahr um ein Drittel abgenommen. Im ersten Halbjahr wurden 14.000 festgenommen, im selben Zeitraum 2015 waren es 21.000. Die meisten von ihnen wollen in die reicheren EU-Staaten weiterreisen.