Die Bundesbank hält die deutschen Geldhäuser für gut vorbereitet, mit ihren Kapitalpolstern eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise zu überstehen. Die Banken hätten in den vergangenen Jahren ihre Eigenkapitalbasis gestärkt und Risikopositionen abgebaut, erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitagabend. Die Widerstandsfähigkeit habe sich damit deutlich erhöht. Das machten auch die Ergebnisse im Krisenszenario deutlich. "Der Stresstest zeigt, dass die deutschen Banken gerüstet sind, diesen ausgeprägten Schocks zu widerstehen." An der Belastungsprobe nahmen insgesamt 51 europäische Institute teil - neun davon aus Deutschland.
Weidmann forderte die deutschen Banken außerdem auf, angesichts der Ertragsbelastungen durch die niedrigen Zinsen, ihre Geschäftsmodelle kontinuierlich zu überprüfen. Die Geldhäuser sollten zudem Möglichkeiten für Konsolidierungen und Kostensenkungen nutzen
Am diesjährigen europäischen Banken-Stresstest haben neun deutsche Kreditinstitute teilgenommen.
Eine Übersicht über ihr Abschneiden im Basis- und im Stress-Szenario:
Bank CET1 2015 Basis 2018 Stress 2018
Deutsche Bank 11,1 12,1 7,8
Commerzbank 12,1 13,1 7,4
BayernLB 12,0 12,4 8,3
DekaBank 13,5 14,2 9,5
LBBW 16,0 15,6 9,4
Helaba 13,1 14,4 10,1
NordLB 12,1 13,2 8,6
NRW.Bank 42,5 39,4 35,4
VW Financial Svcs 11,7 12,9 9,6
Legende: CET1 2015 = harte Kernkapitalquote Ende 2015 (in Prozent). Basis 2018 = harte Kernkapitalquote Ende 2018 im Basis-Szenario (ohne Stress). Stress 2018 = harte
Kernkapitalquote Ende 2018 im adversen Szenario (unter Stress).
Alle Werte ohne Anwendung von Übergangsvorschriften. Die DZ Bank nimmt wegen der laufenden Fusion mit der WGZ Bank nicht am Stresstest teil und wird erst im kommenden Jahr geprüft.