Die mögliche Betankung russischer Kriegsschiffe in der spanischen Exklave Ceuta sorgt bei Nato-Partnern für Empörung. Es wäre äußerst besorgniserregend, wenn ein Nato-Mitglied einen russischen Verband unterstützen würde, «der am Ende möglicherweise syrische Zivilisten bombardiert», sagte Großbritanniens Verteidigungsminister Michael Fallon bei einem Treffen mit seinen Nato-Kollegen am Mittwoch in Brüssel laut dpa.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, die Nato sei besorgt, dass die Flotte helfen könnte, die Luftschläge gegen Aleppo auszuweiten. Er sagte jedoch, dass die Entscheidung, die russische Flotte zu betanken, in Spanien getroffen werden müsse.
Wie Stoltenberg betonte aber auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, es handele sich um eine Entscheidung Spaniens. Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass die Verlegung des russischen Flugzeugträgers innerhalb internationaler Gewässer an sich unproblematisch sei. Russland sei allerdings aufgefordert, durch den Einsatz nicht «das Leid und die Verzweiflung der Menschen in Aleppo zu vergrößern».
Wenig später zog Russland seine Anfrage nach Angaben des spanischen Außenministeriums zurück. "Die russische Botschaft in Madrid hat uns soeben informiert, dass sie die Anfrage für Aufenthalte dieser Schiffe in Ceuta zurückzieht und diese Aufenthalte damit gestrichen sind", erklärte das Ministerium.