Politik

Clinton unter Druck wegen dubioser Millionen-Spende von Katar

Lesezeit: 2 min
06.11.2016 03:32
Hillary Clinton gerät wegen einer Millionen-Spende von Katar unter Druck. Eine neue Email verstärkt den Verdacht der Korruption.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Clinton-Stiftung hat ein „Geschenk“ von Qatar in Höhe von einer Million Dollar bestätigt. Die Spende erfolgte während Hillary Clinton Außenministerin war, berichtet Reuters in seinem englischsprachigen Dienst. Das Geschenk wurde aus Anlass von Bill Clintons 65. Geburtstag im Jahr 2011 an die Stiftung überwiesen. Clinton hatte zu Beginn ihrer Amtszeit im Jahr 2009 versprochen, alle neuen Spenden oder signifikanten Spenden einer Ethik-Kommission des Außenministeriums vorzulegen, um mögliche Interessenskonflikte zu vermeiden. Die Stiftung bestätigte nun laut Reuters, dass dies im Fall Katars nicht geschehen war.

Clintons Problem besteht darin, dass die Annahme von Spenden von ausländischen Regierungen während der Amtszeit den Verdacht der Korruption aufkommen lassen können.

In der neuesten Enthüllung von Wikileaks findet sich ein interessanter Mail-Austausch zwischen Hillary Clinton und Cherie Blair, der Frau des früheren britischen Premiers Tony Blair.

Im Juni 2010 war Blair an Clinton mit der Bitte herangetreten, ein Treffen mit dem Kronprinzen von Katar zu ermöglichen. Dessen Mutter wolle dafür sorgen, dass ihr Sohn ein „internationales Profil“ erhält. Der Kronprinz sei im Ernährungsprogramm zuständig und sei an einer „Partnerschaft“ zwischen den USA und Katar interessiert – ein Thema, für das sich auch Clinton eingesetzt habe. Dieses Ansinnen könnte, bei weiter Auslegung, als humanitär angesehen werden.

Doch am Ende der Email schreibt Cherie Blair, der Kronprinz sei auch interessiert „in einem breiteren Rahmen über die Zusammenarbeit zwischen den USA und Katar zu sprechen“. Er habe „sogar vorgeschlagen, sie könnten uns bei dem Problem der Ölpest helfen“. Dies könnte sich auf den Umweltskandal „Deepwater Horizon“ beziehen, bei dem BP eine massive Verschmutzung im Golf von Mexiko verursacht hatte. Der Skandal begann am 20. April 2010. Die Involvierung der britischen BP würde das Engagement von Cherie Blair erklären.

Clinton antwortete, sie wäre gerne bereit, den Kronprinzen zu treffen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass eine Blair im Email-Verkehr an einer Stelle Doug Band in Kopie setzte. Band war für die Clinton-Stiftung zuständig. Dies könnte darauf hindeuten, dass Blair davon gewusst haben könnte, dass die Clinton-Stiftung und das US-Außenministerium eng zusammenarbeiten.

Die Clintons haben bei Naturkatastrophen gerne „Freunde von Bill“ (FOB) mit Aufträgen bedacht, wie die Vorfälle bei der „Hilfe“ für Haiti zeigen.

Das FBI untersucht die Machenschaften der Clintons seit einer Woche erneut. Emails wie jene von Cherie Blair könnte die Ermittler in ihrem Bestreben bestärken, die Ermittlungen gründlich durchzuführen. Ein Ende der Ermittlungen vor der US-Wahl wird allgemein nicht erwartet.

Eine neue Umfrage der McClatchy-Zeitungen in Zusammenarbeit mit Marist Poll hat ergeben, dass 83 Prozent der Amerikaner glauben, dass Clinton die Gesetze gebrochen habe. Die Zeitung kommt zu dem Ergebnis, dass die dubiose Rolle der Clinton-Stiftung entscheidenden Anteil an dieser Einschätzung hat.

Bei einem Wahlkampfauftritt von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Spielerparadies Reno ist es am Samstag zu einem Tumult gekommen. Drei Mitarbeiter des für die Sicherheit der Kandidaten zuständigen Secret Service brachten den Republikaner rasch von der Bühne im US-Bundesstaat Nevada. Wenige Minuten später kehrte Trump mit den Worten zurück: "Niemand hat gesagt, dass es leicht sein würde, aber uns wird niemand stoppen." Er dankte zudem dem Secret Service.

Was zuvor genau geschehen war, blieb zunächst unklar. Kurz vor seinem Abgang war zu sehen, wie Trump in die Menge spähte. Fernsehbilder zeigten einen am Boden liegenden weißen Mann, der später abgeführt wurde. Laut dem US-Nachrichtensender CNN war ein Bewaffneter im Publikum, er sei in Gewahrsam genommen worden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Finanzen
Finanzen Teure Ampel-Geschenke: 2025 – das Jahr, in dem Sie von Vater Staat geschröpft werden
26.12.2024

Die Konsumstimmung ist nicht die Beste in Deutschland: Der Gabentisch wird auch dieses Weihnachten bei Vielen eher mau aussehen. Vater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...