Spanien hat am Donnerstag insgesamt 4,8 Milliarden Euro an Staatsanleihen ausgegeben. 3,94 Milliarden davon waren Anleihen mit einer Laufzeit von drei Jahren. Anleihen im Wert von 859 Millionen Euro wurden mit einer Laufzeit von zehn Jahren ausgegeben.
Die Auktion lief mit einer hohen Nachfrage und deutlich niedrigeren Zinsen besser als erwartet. Für zehnjährige Anleihen musste Spanien Zinsen von 5,67 Prozent bieten. Noch bei der vergangenen Aution waren es 6,65 Prozent gewesen. Die Anleihen waren 2,8 Mal überzeichnet, was für die hohe Nachfrage nach spanischen Anleihen spricht.
Das Ergebnis zeigt, dass die Ankündigung der EZB, unbegrenzt Staatsanleihen angeschlagener Eurostaaten kaufen wird, hilft. Für die Anleger stellen vor allem die dreijährigen Anleihen kaum ein Risiko dar, weil sie sie auf dem Sekundärmarkt schon bald an die EZB weiterverkaufen können.
Dies setzt allerdings voraus, dass Madrid um ein Rettungspaket ansucht, das wiederum mit harten Sparmaßnahmen verbunden wäre. Der spanische Premierminister Mariano Rajoy ließ allerdings schon durchblicken, dass er ein Rettungspaket so lange wie möglich aufschieben wolle (mehr hier).
Beobachter erwarten, dass das gute Ergebnis der jüngsten Auktion von Staatsanleihen dazu führen wird, dass sich das Hilfsgesuch Spaniens noch weiter verzögern wird. Dadurch könnte sich die Situation allerdings am Ende äußerst zuspitzen (mehr hier).