Politik

Griechenland: Korruptions-Vorwürfe gegen Samaras-Weggefährten

Lesezeit: 1 min
23.09.2012 23:55
Ein neuer Fall zeigt, dass zwei ehemalige Minister und der derzeitige Parlamentspräsident in einen Geldwäscheskandal in Höhe von 10,2 Milliarden Euro verwickelt sind. Insgesamt stehen ca. 32 Politiker stark unter Korruptionsverdacht. Auf die Partei von Antonis Samaras wirft das kein gutes Licht angesichts der Sparmaßnahmen, unter denen die einfache Bevölkerung leidet.
Griechenland: Korruptions-Vorwürfe gegen Samaras-Weggefährten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: EU plant Gesamtpaket für Griechenland, Spanien und Zypern

In Griechenland laufen seit einiger Zeit Untersuchungen bezüglich korrupten Politikern. Ein neuer Fall zeigt, wie stark auch die derzeitige Regierung in die Vorwürfe verwickelt ist. Am Samstag berichtete die Zeitung Real News von einem schriftlichen Zeugnis, das ein Immobilien-Geschäftsmann dem griechischen Dezernat für Wirtschaftskriminalität SDOE zur Verfügung gestellt hat. Es geht dabei um Geldwäsche durch den Erwerb von Immobilien im Wert von 19,2 Milliarden Euro in der Zeit zwischen 2005 und 2008. Der Zeitung zufolge sind die zwei ehemalige Minister Michalis Liapis und Giorgos Voulgarakis sowie der Parlamentspräsident Evaggelos Meimarakis darin verwickelt. Alle drei sind Mitglieder der konservativen Nea Dimocratia von Ministerpräsident Antonis Samaras.

Der Parlamentspräsident Evaggelos Meimarakis sagte daraufhin in einer Erklärung, „ich komme gerade aus dem Ausland und habe erfahren, dass mein Name in der Zeitung Real News veröffentlicht wurde“, zitiert Keeptalkinggreece den Parlamentspräsidenten. Er sei nicht beteiligt gewesen und habe „den Staatsanwalt des Obersten Gerichts aufgesucht, um um eine sofortige Untersuchung und die Aufdeckung des Falls zu bitten“, fügte er hinzu. Michalis Liapis und Giorgos Voulgarakis wollen nun eine Klage wegen Verleumdung einreichen.

Laut der Zeitung Kathimerini sind sieben ehemalige Minister in Geldwäsche-Geschäfte verwickelt. Eine Liste von 32 Politikern und Beamten, auf deren Bankkonten ungewöhnlich große Geldsummen verzeichnet sind, liegt der SDOE ebenfalls vor. Die griechische Zeitung Proto Thema berichtet außerdem von einer Liste von ehemaligen und aktuellen Mitgliedern des Parlaments, die große Mengen Geld ins Ausland transferiert haben sollen. Zudem wird gegen 24.000 reiche Griechen ermittelt, die etwa 11 Milliarden Euro am Staat vorbei ins Ausland transferiert haben sollen. Auch eine dritte Liste mit Namen von 1.991 Kontoinhabern bei Schweizer Banken soll existieren. Die CD wurde Proto Thema zufolge den Griechen von Christine Lagarde übergeben, soll aber verloren gegangen sein.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...