Google startet im Dezember die nächste Testphase seines Internet-Projekts „Loon“. Über Australien werden 20 Ballons in die Stratosphäre geschickt, die eine Internet-Verbindung auch in entlegenen Gegenden ermöglichen sollen.
Die Helium-Ballons sind mit Satelliten-Technik ausgestattet und sollen stratosphärische Winde zur Fortbewegung nutzen, wie der Guardian berichtet. Das Projekt befindet sich derzeit in der Testphase. Am Ende soll ein Netzwerk aus Ballons sich ringförmig um den gesamten Planeten legen und die zwei Drittel der Menschheit mit Internet versorgen, die bislang keinen Zugang hatten. Google weitet seine Tätigkeiten in dem Bereich Robotics, Raumfahrt und Satelliten-Technik stetig aus: Kürzlich hat der Tech-Konzern eine ehemalige US-Militärbasis samt Hangars gekauft, um auf vier Quadratkilometern genug Platz für Experimente und die Entwicklung von Robotern, Satelliten und Flugobjekten zu haben.
Facebook hat ähnliche Pläne zur Versorgung der Welt mit Internet, allerdings mit Drohnen statt Ballons. Mit dem neu gegründeten Connectivity Lab will Gründer Zuckerberg für sein Projekt Internet.org eine Flotte von solarbetriebenen Drohnen bauen, das genau wie die Google-Ballons die entlegeneren Winkel der Erde mit Internet-Anschluss versorgen soll. Allerdings ist Facebook von der Testphase, in der Google sich befindet, noch weit entfernt. Die Drohnen sollen in einer Höhe von 90.000 Fuß fliegen, damit sie überhalb von Wetter und Flugverkehr operieren. Ein Pilot könnte dabei 10 bis 100 Drohnen fernsteuern. Für Flugobjekte über 60.000 Fuß gibt es jedoch bisher keine Verkehrsregeln - sie fallen nicht mehr unter den regulären Flugverkehr. Die Drohnen würden unter die Satelliten-Regeln fallen, berichtet das Magazin Wired. Doch auch in dieser Höhe werden die Drohnen nicht alleine bleiben: Neben den Google-Ballons könnten die Drohnen bald noch einem weiteren Konkurrenten begegnen: Tesla-Mini-Satelliten.
Denn trotz der Konkurrenz hat jüngst auch der Tesla-Gründer Elon Musk angekündigt, mit einem weltumspannenden Netz aus Mini-Satelliten die Internet-Verbindung der Zukunft zu gewährleisten. Den Vorsprung der beiden Konkurrenten Google und Facebook könnte er dadurch gut machen, dass er entscheidende Teile der notwendigen Hardware bereits mitbringt: Seine private Raumfahrtfirma SpaceX stellt die Trägerraketen für die Satelliten. Partner soll nach Berichten des WSJ der ehemalige Google-Chef Greg Wyler sein. Wyler gründete das Satelliten-Unternehmen Satellites Ltd, dem ein großes Spektrum an Radiofrequenzen gehört. 700 Satelliten sollen das Netzwerk bilden, jeder davon soll nur etwa 250 Pfund wiegen und damit halb so viel wie derzeitige Satelliten auf dem Markt.