Aktuell: Traurige Bilanz: 60 Verletzte und 22 Festnahmen bei Protesten in Madrid
Den ganzen Vormittag waren spanische Polizisten damit beschäftigt, das Gebäude um das Parlament mit Absperrungen zu schützen. 1.300 von ihnen sollen dafür sorgen, dass es nicht zu größeren Ausschreitungen kommt. Tausende Spanier hatten sich bereits am frühen Abend auf dem Plaza de Neptune in Madrid vor dem Parlament versammelt, um gegen die geplanten, neuen Sparmaßnahmen zu demonstrieren. Auch Rufe nach Neuwahlen werden laut. Im Laufe des Abends eskalierten die Demonstrationen. Es kam zu schweren Ausschreitungen, die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor, welche Wurfgeschosse gegen die Polizisten geworfen hatten. Auffallend: Kaum ein Demonstrant war vermummt, unter ihnen waren viele junge Leute, aber auch ältere Spanier schlossen sich an - und wurde teilweise blutig geschlagen. (Video zu den Ausschreitungen am Ende des Artikels).
„Das ist keine wirkliche Demokratie“, sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur RT. „Diese Demokratie wurde von den Parteien in Kollaboration mit den wirtschaftlichen Mächten gestohlen und die Menschen haben dabei nichts mehr zu sagen.“ Es ist damit zu rechnen, dass noch weit mehr Menschen sich vor dem Parlament versammeln werden. Bei der letzten großen Demonstration Mitte September waren 50.000 Demonstranten beteiligt.