Eine neue Studie zeigt, dass nicht nur Bluthochdruck oder Herzinfarkte mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden können. Es gibt auch einen kausalen Zusammenhang zwischen einem hohen Body-Maß-Index (BMI) und Krebserkrankungen, so die im „The Lancet Oncology“ veröffentlichte Studie. „Wir schätzen, dass 2012 weltweit 481.000 oder 3,6 Prozent der neuen Krebsfälle bei Erwachsenen im Alter von über 30 Jahren auf einen zu hohen BMI zurückzuführen sind“, heißt es dort.
Vor allem in hochentwickelten Ländern war dieser Zusammenhang von Übergewicht und Krebs zu beobachten (64%). In Nordamerika waren es 111.000 Krebsfälle, in Osteuropa 66.000, im südlichen Afrika nur 7.300. Seit 1980 hat sich die Zahl der Fälle von starkem Übergewicht mehr als verdoppelt.
Ein Viertel dieser 481.000 neuen Krebsfälle aufgrund von Übergewicht hätten vermieden werden können, so die Studie. Das erhöhte Risiko bei massivem Übergewicht an Krebs zu erkranken, ist vor allem auf das körpereigene Fettgewebe zurückzuführen, so Cancer Research UK. Dieses produziert zusätzliche Hormone und Wachstumsfaktoren, die dann die Art, wie Zellen arbeiten, beeinflussen.
Übergewichtige Frauen waren insgesamt häufiger betroffen als Männer. Bei den Frauen spricht die Studie von 5,4 Prozent aller neuen Krebsfälle, bei den Männern 1,9 Prozent (136.000 Fälle). Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren und Nierenkrebs machten dabei mehr als 63 Prozent der Krebsfälle wegen Übergewicht aus.